Kultur und Heimat

Verlagerung des Staatsarchivs Würzburg: Unsinn sofort stoppen!

<p><strong>Kerstin Celina und Thomas Mütze fordern Berücksichtigung der Vielzahl an Einwendungen und Bedenken von Fachleuten. </strong>"Der massive Widerstand gegen die sinnlose Verlagerung des Staatsarchivs Würzburg nach Kitzingen muss berücksichtigt werden", fordert Kerstin Celina, unterfränkische Abgeordnete der Landtags-Grünen. "Die CSU-Regierung muss diesen Unsinn sofort stoppen!"</p>

05. Oktober 2015

Die Antwort des Wissenschaftsministeriums auf eine Anfrage Celinas offenbart die Dimension des Widerstands gegen die Verlagerung. Demnach trafen neben Schreiben von Betroffenen und einer Liste mit 650 Unterschriften gegen das Projekt auch 25 Einwendungen aus Fachkreisen bei der CSU-Regierung ein. Zu den namhaftesten Kritikern zählen u.a. der Bischof von Würzburg, die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns und der Präsident des Bundesarchivs.

Neben fachlicher Kritik wie der drohenden Schwächung der intakten Würzburger Forschungslandschaft oder der schlechteren Erreichbarkeit des geplanten Standorts Kitzingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind den Landtags-Grünen auch die zu erwartenden Verlagerungskosten ein Dorn im Auge. Unabhängige Archivare veranschlagen für den Archivneubau zwischen 20 und 30 Millionen Euro. „Das ist sehr viel Geld für einen Neubau, der nicht benötigt wird“, kritisiert Thomas Mütze, finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion. „In Würzburg gibt es ein funktionierendes Archiv – und das sollte auch so bleiben!“

Die Landtags-Grünen gehen davon aus, dass der Nutzen alternativer strukturpolitischer Maßnahmen für Kitzingen größer wäre, als der Aufbau eines Archivs, das dort zwangsläufig nicht in eine gewachsene Forschungslandschaft eingebunden wäre. „Kitzingen hat Besseres verdient als die Verlagerung des Staatsarchivs, die viel kostet und der Stadt wenig bringt. Hier müssen wir über Alternativen nachdenken“, so Kerstin Celina.

hla