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Familienfreundlichkeit in Kunst und Kultur fördern
Sanne Kurz: Erziehungszeiten bei Altersgrenzen anerkennen – Kinderbetreuung förderfähig machen
04. Dezember 2019
Mit den vom Wissenschaftsausschuss zugestimmten Anträgen „Familienfreundliche Kunst und Kulturförderung I und II“ (Anhang) haben die Landtags-Grünen heute einen großen Schritt für die Familienfreundlichkeit in der Kunst- und Kulturszene gemacht. „Kunst- und kulturschaffende Eltern wurden bisher bei der Vergabe von staatlichen Förderungen stark benachteiligt“, erklärt die Sprecherin für Kultur und Film, Sanne Kurz. „Das betrifft natürlich im Wesentlichen die Frauen – und das müssen wir ändern: Erziehungszeiten müssen anerkannt und Kinderbetreuung förderfähig gemacht werden: für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Kunst- und Kulturschaffende.“
Beim USA oder Paris Stipendium ist bisher eine Altersgrenze von 40 Jahren vorgesehen. „Wenn aber eine Frau drei Kinder erzogen und die ihr rechtlich zustehende Erziehungszeit genutzt hat, dann ist sie bis zu neun Jahre später dran und kann diese starre Altersgrenze für die Bewerbung am Förderprogramm niemals einhalten“, so Sanne Kurz. „Hier wollen wir eine automatische Anerkennung von zwei Jahren Erziehungszeit pro Kind unter zehn Jahren.“
Beim Antritt der Stipendien werden derzeit zudem Kinder nicht mitgefördert, „es ist sogar so, dass die betroffenen Eltern in Bayern Geld drauflegen müssen, wenn sie zum halbjährigen Aufenthalt beispielsweise in Paris ihre Kinder mitnehmen wollen“, sagt Sanne Kurz. „Hier bin ich fassungslos. Wo sollen die Kinder einer alleinerziehenden Mutter denn bitte sonst bleiben?“ Der DAAD (Deutscher akademischer Auslandsdienst) bietet elternfreundliche Familienleistungen bei Mitnahme der Kinder ins Ausland an, ermuntert also gerade Familien oder Alleinerziehende zur Bewerbung. „Bringt ihnen in Bayern aber nichts: Hier brauchen wir Kinderzuschläge und förderfähige Kinderbetreuung.“
Sanne Kurz freut sich über das zustimmende Votum des Ausschusses, die Inhalte der Anträge zu prüfen „und hoffentlich dann auch umzusetzen. Wir bleiben dran.“