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Kunst und Kinder? Geht das?
Familienfreundlichkeit auch in Kunst und Kulturförderung!
05. Dezember 2019
Familienfreundliches Arbeiten – für Kunst- und Kulturschaffende in Bayern ist das bisher fern jeder Realität. Eltern – und hier insbesondere Frauen, die weiterhin einen Löwenanteil der Care-Arbeit leisten – haben es enorm schwer, künstlerisches Schaffen und Familie miteinander zu vereinbaren. Das wollten wir diese Woche im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst mit zwei entsprechenden Anträgen ändern. „Erziehungszeiten müssen anerkannt und Kinderbetreuung förderfähig gemacht werden“, fordert die Sprecherin für Kultur und Film der Landtags-Grünen, Sanne Kurz.
Beim USA- oder Paris-Stipendium gilt bisher eine starre Altersgrenze von 40 Jahren. Auch viele Fördertöpfe sind an eine solche starre Altersgrenze gebunden. „Wenn aber eine Frau drei Kinder erzogen und die ihr rechtlich zustehende Erziehungszeit genutzt hat, dann ist sie bis zu neun Jahre später dran und kann diese starre Altersgrenze für die Bewerbung am Förderprogramm niemals einhalten“, so Sanne Kurz. Unser Ziel ist eine automatische Anerkennung von zwei Jahren Erziehungszeit pro Kind. Zudem sind Kinderbetreuungskosten beim Antritt von Stipendien oder Residencies derzeit Privatvergnügen der geförderten Künstlerinnen und Künstler. Beim Paris-Stipendium werden gar „Zuschläge erhoben“ bei Mitnutzung der Räume in Frankreich durch die Familie. Hier gilt es dringend, familienfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, gerade wenn man über die mangelnde Sichtbarkeit von Künstlerinnen klagt. Kinder sind ein Schatz und dürfen kein Hemmnis für berufliche Anerkennung sein!
Wir fordern darum mit unseren Anträgen konkrete Maßnahmen für Bayern. Die Anerkennung von Erziehungszeiten kostet keinen Cent und würde einen riesigen Unterschied für die Betroffenen machen.
Schade, dass sich die CSU/FW-Regierung trotz des Lippenbekenntnisses zur Familienfreundlichkeit hier trotzdem, wie auch bei unserem Antrag zu den Kinderbetreuungskosten, erst zur Zustimmung bewegen ließ, nachdem wir unseren Antrag zu einem „Prüfantrag“ abgeschwächt hatten. Wir werden dranbleiben, auf Umsetzung pochen und die schwarz-orange Koalition an die Bedürfnisse der Künstler*innen erinnern!
Hier unsere Anträge: