Kultur und Heimat

Den olympischen Gedanken leben

Warum das IOC die Sommerspiele 2020 verschieben MUSSTE

26. März 2020

Vergangene Woche haben sich unser Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann und unser sportpolitischer Sprecher Max Deisenhofer gemeinsam mit einem dringenden Appell an den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, und den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, gewandt. Hartmanns und Deisenhofers dringlicher Aufruf an die beiden Sportfunktionäre: Bitte werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht. Setzen Sie sich im Sinne des Gesundheitsschutzes und damit zum Schutze aller dafür ein, dass die Olympischen Spiele in Tokio nicht wie geplant Ende Juli 2020 beginnen!  

Das Coronavirus hat uns und damit auch den Sport fest im Griff: Im Amateurfußball und in anderen Breitensportarten sind alle Wettkämpfe abgesagt, auch der Betrieb in den Spitzenligen steht still. In vielen Ländern gelten Ausgangsbeschränkungen, das öffentliche Leben ruht, die Zahl der Infizierten und Toten steigt weltweit rasant. Umso verwunderlicher, dass es erst eines öffentlichen Drucks aus Sport, Politik und Gesellschaft bedurfte, ehe sich das IOC dazu durchrang, die Olympischen und die Paralympischen Spiele in Tokio (Japan) um ein Jahr auf 2021 zu verlegen. Wir Grüne hatten bereits letzte Woche deutlich zum Ausdruck gebracht, dass das IOC als ausrichtende Organisation die Olympischen Sommerspiele 2020 verschieben muss. In Zeiten der weltweiten Corona-Krise hat das IOC eine Verantwortung gegenüber der Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und kann so ein klares Signal an alle Menschen senden. In dieser schwerwiegenden Krise ist jede Bürgerin und jeder Bürger angehalten, verantwortlich und solidarisch zu handeln. Der sportliche Wettstreit – so sehr wir ihn schätzen – rangiert an zweiter Stelle. Mit seiner unverrückbaren Haltung und dem Festhalten an den Olympischen Sommerspielen 2020 hat das IOC nicht nur seine Athletinnen und Athleten verunsichert und den Spitzensport in ein schlechtes Licht gerückt, sondern auch die Gefahren der Krankheit verharmlost – was für viele Menschen tödlich enden kann. Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus bei den Spielen wäre gigantisch gewesen. Die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und der Bevölkerung müssen über Profitstreben und Kommerz stehen. In Zeiten der weltweiten Corona-Krise müssen wir alle gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Was eine viermalige Olympiasiegerin und Medizinerin auf den Punkt gebracht hat, hat nun auch das IOC endlich respektiert: „This crisis is bigger than even the Olympics.“