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Kunst am Bau: Kunstobjekte erhalten
Sanne Kurz: „Verfallene, vermüllte oder hinter dichter Vegetation schlicht nicht mehr auffindbare Kunst zeigt weder Wertschätzung gegenüber den Kunstschaffenden noch gegenüber ausgegebenem Geld.“
05. Februar 2020
„Der Freistaat nimmt für Kunst am Bau viel Geld in die Hand und hat in den vergangenen Jahren einen bayernweit stetig wachsenden Bestand an Kunstobjekten erworben – und die Söder-Regierung lässt sie jetzt verfallen“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Sanne Kurz. Bei Großen Staatlichen Baumaßnahmen werden bis zu zwei Prozent der Kosten für Kunst am Bau ausgegeben, allein zwischen 2010 und 2016 nach Angaben des Obersten Rechnungshof (ORH) rund 6,2 Millionen Euro. „Präsentation und Zustand des Kulturstaatsangebots sind aber regelrecht beschämend. Verfallene, vermüllte oder hinter dichter Vegetation schlicht nicht mehr auffindbare Kunst zeigt weder Wertschätzung gegenüber den Kunstschaffenden noch gegenüber ausgegebenem Geld.“
Der ORH* (LINK) hat 1.661 Kunstwerke aus dem Bestand nach Zustand, Verwaltung, Pflege und Instandhaltung geprüft. Eine Inventarisierung existiert nicht, die Mängelliste der vorgefundenen Kunst ist lang: Kunstobjekte waren funktionsuntüchtig (Licht- und Medieninstallationen) oder stillgelegt (Brunnen), andere zweckentfremdet oder verrottet oder nur noch in Teilen existent. „Es ist wie so oft: Was man vorher nicht pflegt, kostet nachher umso mehr Sanierungsgelder und verfehlt zudem den eigentlichen Zweck, in diesem Fall die schöpferische Kraft des Freistaats zu zeigen“, sagt Sanne Kurz. „Egal ob Brunnen, Skulpturen oder Bilder – wir sollten achtsam mit den Werken unserer Kunstschaffenden umgehen.“
Der grüne Antrag „Kunst am Bau: Kunstobjekte erhalten – Empfehlungen des ORH umsetzen“ (Anhang) wurde vom Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr angenommen. Sanne Kurz: „Die in unserem Antrag geforderte Umsetzung der Empfehlungen des ORH ist ein erster Schritt, um den Verfall vieler Kunstobjekte zu stoppen.“