Medien | Kultur | Sport
Der Ganslberg wird Denkmal
Landesdenkmalrat stellt Anwesen des Jahrhundertbildhauers Fritz Koenig unter Ensemble- und Denkmalschutz
21. Mai 2021
„Endlich wird der historischen Bedeutung des Ganslbergs Rechnung getragen“, freut sich Sabine Weigand, Sprecherin für Denkmalschutz der Landtags-Grünen. Hier, im Landkreis Landshut, hat Fritz Koenig seine weltberühmte Skulptur „Große Kugelkaryatide“ angefertigt, die seit 1971 vor dem World Trade Center stand. „Sie hat den 11. September 2001 wie durch ein Wunder überstanden und gilt seitdem weltweit als Symbol dafür, dass Terror uns nicht zerstören kann“, erläutert Sabine Weigand.
In seiner heutigen Sitzung hat der Landesdenkmalrat beschlossen, das gesamte leerstehende Anwesen des Bildhauers Fritz Koenig unter Ensembleschutz zu stellen sowie das Wohnhaus und die Kugelhalle als Einzeldenkmäler auszuweisen. "Denn ein Denkmal bemisst sich manchmal eben nicht nur nach dem architektonischen Wert, sondern auch nach seinem historischen und kulturellen Inhalt. Am Ganslberg lässt sich die Gedankenwelt eines großen Künstlers in der Materie belegen. Das gesamte Areal ist der 'Kosmos Koenig'. Das Procedere der Aufnahme des Ganslbergs in die Denkmalliste war einzigartig und beispielhaft. Es wird zukünftig wegweisend für ähnliche Fälle sein," so Weigand weiter.
„Dafür haben wir uns lange eingesetzt. Mit dem heutigen Beschluss wird das Vermächtnis Koenigs in vollem Umfang gewürdigt und gesichert“, sagt Rosi Steinberger, grüne Landtagsabgeordnete aus Niederbayern. "Wir Grüne fordern außerdem, dass Konzepte entwickelt werden, wie der Ganslberg zukünftig in die Bildungslandschaft der bayerischen Kunsthochschulen eingebunden wird. Dafür haben Studierende der TU München, an der Koenig gelehrt hat, bereits vor zwei Jahren erste Ideen erarbeitet."