Zukunft der Kultur in Bayern: Sommer-Hoffnung oder Corona-Winter?

Vor geschlagenen neun Monaten hatten wir Landtags-Grüne sie bereits gefordert: die Sachverständigen-Anhörung zur Zukunft der Kultur in Bayern im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. Zwölf Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen standen den Ausschussmitgliedern am 7. Juli drei Stunden lang Rede und Antwort. Der im Vorfeld eingereichte Fragenkatalog an die Sachverständigen spannte einen Bogen vom Raum für Kulturveranstaltungen über Kultur in der Fläche bis hin zur kommunalen Aufgabe Kultur und Lösungen für eine bessere Ausstattung der Kommunen für den Kulturbetrieb – denn Kultur ist in Bayern leider keine kommunale Pflichtaufgabe. Viele Baustellen, ein Ziel: Kunst und Kultur im Freistaat endlich eine echte Perspektive geben.

Bei der Aussprache traten etliche gemeinsame Anliegen zutage: es braucht einen kontinuierlichen, offenen Austausch zwischen Betroffenen und Politik – und zwar auf Augenhöhe, für eine nachhaltige Förderung, die die Alltagsrealität von Kulturschaffenden berücksichtigt und mehr Vertrauen in die Expertise der Kreativen zeigt. Außerdem waren alle Sachverständigen der Ansicht, dass man auch den in der Pandemie entstandenen Dialog innerhalb der Kultur, zwischen den Sparten, zwischen Freier Szene und Institutionen, zwischen Ehrenamt und Profis, zwischen Stadt und Land, beibehalten will.

Viele unserer Grünen Forderungen, die wir seit Pandemiebeginn in etlichen Anträgen eingebracht haben, spiegeln die Haltung der Sachverständigen – sei es eine faire Vergütung von Künstler*innen, die Förderung von Gastspielen in der Fläche oder die Gleichstellung der Kultur bei den Corona-Regeln. Unser Fazit:  wir haben viel erreicht und als Grüne die Kulturpolitik zur Zufriedenheit der Szene wesentlich mit geprägt. Gleichzeitig gab es jede Menge Input, mit dem wir in der zweiten Hälfte der Legislatur nochmal deutlich Gas geben können: soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Kultur für Regionen und Kommunen, bessere Vernetzung Stadt-Land. Wir bleiben dran!