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Mitgliederschwund und Bewegungsmangel – wie Corona dem Vereinssport in Bayern zu schaffen macht
Die Corona-Pandemie hat beim Vereinssport insbesondere im Kinder- und Jugendbereich deutliche Spuren hinterlassen. Das zeigt ein Bericht des Innenministeriums auf unseren Grünen Antrag.
15. Juli 2022
Aus der Vergangenheit lernen, damit sich Fehler nicht wiederholen: Das war der Anlass für den Bericht im Innenausschuss „zur aktuellen Lage im Sport und zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Vereinslandschaft in Bayern.“ Auf Antrag von Max Deisenhofer und Martin Runge stand der für den Sport zuständige CSU-Minister Joachim Herrmann Rede und Antwort – und belegte, was Expert*innen aus der Praxis schon früh befürchteten: Die Corona-Pandemie hat insbesondere im Kinder- und Jugendbereich deutliche Spuren hinterlassen. Der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) belegt dies an einem Mitgliederrückgang um 86.000, Sport-Lehrkräfte und Trainer*innen berichten von merklichem Bewegungsmangel und einem Nachlassen des ehrenamtlichen Engagements.
Während der Ausschussvorsitzende Martin Runge, zugleich langjähriger Vereinsvorstand, die Verdopplung der Vereinspauschale als wirksame Maßnahme einordnete, machte Max Deisenhofer auf die dramatische Lage im Schwimmen aufmerksam. „Die tollste Aktion bringt uns nicht, wenn der Gutschein ungenutzt auf dem Küchentisch liegen bleibt, weil es keinen Platz im Schwimmkurs gibt“, spielte der sportpolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion auf die Maßnahme „Mach mit – Tauch auf!“ der Bayerischen Staatsregierung an. „Sanierungsbedürftige Hallenbäder sind der Engpass, hier sollte der Freistaat dringend mehr für seine Infrastruktur tun. Ohne Schwimmflächen kann kein Schulschwimmen stattfinden und auch kein Schwimmkurs“, so Max Deisenhofer.
Beim Blick auf wieder steigende Inzidenzwerte hob Sportminister Herrmann den Stellenwert des Breitensports hervor. Schließungen wie in der Vergangenheit gelte es unbedingt zu vermeiden. Das Risiko einer Corona-Infektion müsse in das richtige Verhältnis zu den möglichen Langzeitschäden durch fehlende Bewegungsangebote gesetzt werden, betonte Herrmann. Max Deisenhofer erinnerte in diesem Zusammenhang an Kabinettsbeschlüsse, in denen die Wertschätzung des Sports nicht immer zum Ausdruck gekommen sei: „Dass Baumärkte geöffnet haben, aber Turnhallen nicht, darf nicht mehr vorkommen.“