Alternative Spatenstiche

„Wenn die 2. Stammstrecke in München jetzt in Bau geht, müssen wir sorgsam darauf achten, dass andere Projekte in ganz Bayern nicht unter die Räder kommen“, so Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann. Die Landtags-Grünen haben deshalb am 3. April einen „Alternativen Spatenstich“ am Kolumbusplatz veranstaltet. Zwei Tage vor dem offiziellen Spatenstich starteten sie symbolisch den Bau des S-Bahn-Südrings am Kolumbusplatz – ein Projekt, das aufgrund der zweiten Stammstrecke wohl vorerst auf Eis liegt. Parallel fanden auch im Münchner Norden „alternative Spatenstiche“ statt – wie etwa für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U 2 bis Dachau. Auch andernorts in Bayern fanden alternative Spatenstiche statt, weil auch dort wegen der 2. Röhre Projekte auf der Strecke bleiben werden. Markus Ganserer, verkehrspolitischer Sprecher, kritisierte die Dreis-tigkeit der CSU-Regierung: „Seit Jahren werden Forderungen nach Verbesserungen im Schienenverkehr in ganz Bayern wegen angeblich knapper Finanzmittel zurück gewiesen. Tatsächlich wurde Geld für die 2. S-Bahn Röhre gehortet. Die 2. Röhre hat man also den Pendlerinnen und Pendlern vom Mund abgespart.“ Markus Ganserer forderte für die S-Bahn München „ein Konzept auf einem Guss.“ Das grüne Fahrplan- und Infrastrukturkonzept „Zukunftskonzept S-Bahn München 2030“ sieht über 60 Einzelmaßnahmen vor, die wie Zahnräder ineinandergreifen. „Damit schaffen wir einen 10-Minuten-Takt auf allen Linien.“ Im Konzept enthalten ist unter anderem der S-Bahn Südring, der am Kolumbusplatz und an der Poccistraße neue Verknüpfungen mit der U-Bahn schafft.