Mobilität und Verkehr

Bayerns Brücken bröseln

„Bayerns Brücken bröseln langsam vor sich hin – und die CSU-Regierung sieht dem Verfall nahezu tatenlos zu.“ Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Landtags-Grünen, kritisiert den extremen Wertverfall der bayerischen Straßenverkehrsinfrastruktur. Sowohl bei den Straßen als auch bei den Brücken in staatlicher Verwaltung gibt es Jahr für Jahr doppelt so viele neue Sanierungsfälle wie reparierte Bauwerke.

24. April 2017

Diese erschreckenden Zahlen offenbaren  Antworten des CSU-Verkehrsministeriums auf aktuelle Anfragen der Landtags-Grünen (Anhang).

Ludwig Hartmann sieht in diesem Zusammenhang in den kommenden Jahrzehnten massive Haushaltsrisiken auf Bayern zukommen: „Wenn wir bei der Sanierung unserer Straßen und Brücken nicht langsam Fahrt aufnehmen, wächst uns das Problem über den Kopf.“ Insbesondere bei den 183 zum Jahresende 2017 als dringend sanierungsbedürftig eingestuften Brückenbauwerken drohten schon mittelfristig erhebliche Mehrkosten: „Wir müssen davon ausgehen, dass viele dieser Brücken in so miserablem Zustand sind, dass sie nur noch abgerissen und neu gebaut werden können“, verweist Ludwig Hartmann auf eigene Aussagen des CSU-Verkehrsministeriums. „Der aktuelle Kostenansatz von 640 Euro pro Quadratmeter Brückenfahrbahn wäre dann bei weitem nicht mehr zu halten.“

Aus Sicht der Landtags-Grünen macht es wenig Sinn, den Haushalt rechnerisch schmal zu halten, das Staatsvermögen dabei aber verrotten zu lassen. „So lügt sich die Seehofer-CSU in die eigene Tasche“, ärgert sich Ludwig Hartmann. Er fordert nach der bevorstehenden Veröffentlichung der Zustandserfassungen und -bewertungen (ZEB) des bayerischen Straßennetzes für 2015 eine ehrliche Bestandsaufnahme und die Entwicklung einer klaren Strategie für die Staatsstraßensanierung. „Dem Verfall unserer Verkehrsinfrastruktur dürfen wir nicht länger tatenlos zusehen“, so Ludwig Hartmann.