Mobilität
Verzögerungen beim Stammstreckenbau erfordern „Plan B“ für München und Bayern
Dr. Markus Büchler: Ring-S-Bahn in der Landeshauptstadt vorantreiben und Mittel für ÖPNV-Erweiterungen im Land bereitstellen
11. Oktober 2020
Einen Plan B für den Ausbau des Schienenverkehrs in Bayern und der Region München fordern die Landtags-Grünen nach Bekanntwerden der erheblichen Bauverzögerungen und zu erwartenden Kostensteigerungen bei der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke. „Für München brauchen wir ein Bündel alternativer Ausbau- und Ertüchtigungsmaßnahmen, um der Dauerverstopfung der vorhandenen Stammstrecke und der alltäglichen S-Bahn-Pein der Berufspendlerinnen und -pendler schnell entgegenzuwirken“, stellt der verkehrspolitische Sprecher Dr. Markus Büchler fest. Deshalb müssten jetzt Planungen zur durchgängigen Nutzbarkeit von S-Bahn-Nord- und -Südring aufgenommen und die S-Bahn-Außenäste überall zweigleisig ausgebaut werden. „Diese Maßnahmen verbessern den Münchner S-Bahn-Verkehr auch für die Zeit nach Fertigstellung einer zusätzlichen Stammstrecke“, erläutert Dr. Markus Büchler. „Wenn wir jetzt endlich viele schnellere Ausbau-Maßnahmen anpacken, ist die Stadt München Ende der Zwanzigerjahre wirklich S-Bahn-fit.“
Eine Lösung müsse zudem für die Ausbau- und Ertüchtigungsblockade gefunden werden, die durch die Verzögerung beim Stammstreckenbau an anderen Stellen entsteht. „Die aufwändigen Arbeiten in München binden einen Großteil der Mittel für die Erweiterung des Öffentlichen Personenverkehrs im übrigen Bayern. Hier muss die Söder-Regierung einen Weg aufzeigen, wie bayernweit weiterhin notwendige und wünschenswerte ÖPNV-Projekte finanziell ausreichend gefördert werden können“, fordert Dr. Markus Büchler. Für den Münchner S-Bahn-Verkehr müsse zudem das Junktim zwischen Fertigstellung der „zweiten Röhre“ und der erst dann vorgesehenen Anschaffung neuer S-Bahn-Züge gelöst werden. „Wir können die Fahrerinnen und Fahrer mit ihren Hunderttausenden Fahrgästen nicht bis 2028 oder länger mit altem Material über die Schiene rumpeln lassen“, so Markus Büchler. „Da müssen schon in den nächsten Jahren eine größere Menge neuer Fahrzeuge her.“