Eine Chefin für unseren Rundfunk
Sanne Kurz: „Zeit für ein weibliches Gesicht in der Galerie der Intendanten des BR“
31. Juli 2020
Am 31. Januar 2021 endet die Amtszeit des derzeitigen BR-Intendanten Ulrich Wilhelm. In der Sitzung des Rundfunkrats am 16. Juli kündigte er an, dass er zehn Jahre als Intendant des Bayerischen Rundfunks als ausreichend empfindet und es Zeit sei für eine Veränderung an der Spitze des BR.
Rundfunkrätin Sanne Kurz, MdL appelliert an ihre Kolleginnen und Kollegen im Rundfunkrat: „Nutzen wir diese Chance und lassen endlich eine Frau ans Ruder! Die Galerie der sieben Herren, die den BR seit seiner Gründung 1947 geleitet haben, braucht ein weibliches Gesicht.”
Dass es an kompetenten Kandidatinnen nicht mangelt, habe sich schnell herausgestellt, daher wundert sich Sanne Kurz sehr über die politisch motivierten Vorschläge, die aus CSU-Kreisen ins Feld geführt werden: „Wir haben uns mit einer langen Liste ans Werk gemacht. Es ist spannend zu sehen, wie viele gute Frauen es in Führung gibt. Wir wünschen uns, dass es auch beim BR ein klares Bekenntnis zu führungsstarken Frauen gibt. Wir brauchen eine Intendantin!”
Für Sanne Kurz ist maßgeblich, dass die strukturelle Situation des BR bei der Suche nach einer geeigneten Führungskraft berücksichtigt wird: „Auswahlkriterien sind neben der Leidenschaft für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Teamstärke und Führungsqualitäten, die sich auf rechtliche Fragestellungen und dem Umgang mit Finanzen erstrecken. Wir Grüne erwarten von der künftigen Intendantin, Kompetenz und Erfahrung bei Inhalten und eine klare Vision, wie der Bayerische Rundfunk zukunftsfest aufgestellt werden kann: inhaltlich, personell, konzeptionell und finanziell.“
Laut Kurz stecke der BR in einer Umbruchphase mit einem großen Potenzial:
„Die Grenzen zwischen unterschiedlichen medialen Angeboten sind längst verwischt. Die Zielgruppe der unter 30jährigen - das Publikum von morgen, nimmt sich, was gefällt, ohne nach Anbietern zu fragen. Gleichzeitig gibt es viele ältere Menschen, denen das analoge Angebot lieb und teuer ist. Hier gilt es, gemeinsam mit dem Haus, mit allen, die beim und für den BR arbeiten und zusammen mit der ARD einen Masterplan zu entwickeln.”