Verlage in der Krise: Grüne fordern Stärkung journalistischer Angebote
Max Deisenhofer: „Fakten sind das beste Mittel gegen Gerüchte und Panik“
06. April 2020
Je länger die Coronakrise dauert, desto mehr Fakenews überschwemmen die Sozialen Medien. Für Max Deisenhofer, medienpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen, kommt deshalb dem Qualitätsjournalismus in Zeitungsverlagen und Rundfunksendern eine besondere Rolle zu. „Fakten sind das beste Mittel gegen Gerüchte und Panik. Sie müssen aber nicht nur recherchiert und journalistisch aufbereitet werden, sondern brauchen auch einen sicheren Verbreitungsweg“, so Max Deisenhofer.
Gerade dieser Verbreitungsweg sei aufgrund dramatischer Einbrüche im Anzeigengeschäft und daraus folgender Verknappung der Zeitungsausgaben und des journalistischen Angebots in den privaten Rundfunkanstalten akut gefährdet. „Wir brauchen besondere Anstrengungen und natürlich auch zusätzliche finanzielle Mittel des Freistaats, um unsere systemrelevanten Nachrichtenangebote gut durch die Krise zu bringen und auch danach noch ein breites Angebot an Qualitätsmedien zu haben“, unterstreicht Max Deisenhofer.
Die Söder-Regierung lehnt Sonderregelungen für die Medien indes ab, wie die Antwort auf eine Anfrage des Münchner Grünen-Abgeordneten Hep Monatzeder ergibt (Anlage). Medienhäuser könnten sich wie alle anderen Unternehmen um die bereitgestellten Soforthilfen bewerben, für Wochenblätter stünden rund eine Million Euro extra bereit. Für die lokalen Rundfunkanbieter verweist die Söder-Regierung auf die routinemäßige Rundfunkförderung des Freistaats.
Der Erhalt und die zusätzliche finanzielle Unterstützung der bayerischen Qualitätsmedienlandschaft sind vor diesem Hintergrund zentrale Forderungen der Landtags-Grünen, die auch Einzug in deren 20-Punkte-Plan zur Bewältigung der Coronakrise gefunden haben (Anlage). „Wir fordern rasch einen Sonderetat zur Sicherung der Medienvielfalt in Bayern und Unterstützung der Verlage, Mediendienstanbieter und Journalistinnen und Journalisten“, betont Max Deisenhofer. „Die Soforthilfen sind ausdrücklich nicht hinreichend.“