Gesundheit und Pflege

Fehlende Konsumräume in Bayern kosten Menschenleben!

Am Dienstag wurde im Ausschuss für Gesundheit und Pflege <a href="/fileadmin/bayern/user_upload/ContentFiles/drogenkosnumraeume_20150325.pdf">unser Antrag</a> "Drogentote verhindern – Konsumräume für Suchtkranke einrichten" behandelt und leider abgelehnt. Unser Fazit: Durch die Ablehnung zeigt sich, dass die anwesenden Abgeordneten nach wie vor diesem Thema nur eine unterordnete Dringlichkeit zuweisen.

24. April 2015

"Das ist angesichts des dramatischen Anstiegs der Drogentoten in Bayern in den ersten Monaten 2015 vollkommen unverständlich", sagt Ulli Leiner, Grüner Sprecher für Gesundheits- und Pflege-Politik.

Bayern hat mit Abstand die höchste Zahl an Drogentoten in Deutschland zu verzeichnen. Und die Zahl der Drogentoten in Bayern wächst kontinuierlich. „Seit Jahren weigert sich die Landesregierung aus ideologischen Gründen zu erlauben, Drogenkonsumräume einzurichten. Es ist allerhöchste Zeit, dass auch in Bayern den Kommunen endlich die rechtliche Möglichkeit eingeräumt wird, Erlaubnis für den Betrieb von Drogenkonsumräumen zu erhalten“, sagt Ulli Leiner. „Nur in München zählte die Polizei vom Anfang 2015 bis 11. März mit 17 beinahe halb so viele Drogentote wie im gesamten Jahr 2012 – und rund dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, betonte er.

Seit 2000 besteht mit der Änderung des BtMG die rechtliche Möglichkeit für die Bundesländer, Drogenkonsumräume zu genehmigen. Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen und das Saarland haben von der Vorschrift bereits Gebrauch gemacht und bestätigen, dass Konsumräume Drogentodesfälle vermindern. Außerdem: Viele Schwerstsuchtkranke haben in diesen Einrichtungen dank des niedrigschwelligen Angebotes ihren ersten Kontakt zur Drogenhilfe.

Es ist an der Zeit, auch in Bayern rechtliche Voraussetzungen für die Einrichtung von Drogenkonsumräumen zu schaffen. „Dies wurde leider wieder versäumt“, so Leiner abschließend.