Gesundheit und Pflege
Gesundheitspass für Asylsuchende
<p>Im Sozialausschuss haben die Landtags-Grünen die Einführung von Gesundheitspässen für Asylsuchende, die die Informationen zu Untersuchungsergebnissen und Therapien bündeln sollen, gefordert. Ärztinnen und Ärzte bekämen mit dem Gesundheitspass schnell den Überblick über bereits erfolgte Leistungen und Behandlungen, wie beispielsweise Impfungen oder Infektionen.</p>
17. Juni 2016
Christine Kamm, Sprecherin für Integration und Asyl der Landtagsgrünen, betonte im Ausschuss: „Die Gesundheitspässe hätten einen großen Nutzen für Asylsuchende sowie für Ärztinnen und Ärzte. Überflüssige und teurere Mehrfachuntersuchungen könnten so vermieden werden.“
In Bayern erfolgt die erste Gesundheitsuntersuchung von Asylsuchenden innerhalb von drei Tagen nach der Registrierung in einer Erstaufnahmeeinrichtung durch die Gesundheitsämter. Nach einem Versäumnis im Fall eines an Hepatitis B gestorbenen Flüchtlings haben sich Probleme bei der Dokumentation und Übermittlung von Untersuchungsbefunden im Freistaat offenbart. Die vorgegebene Weitergabe des Befundes an das zuständige Gesundheitsamt und zwischen den Gesundheitsbehörden sowie medizinischen Einrichtungen ist in der Praxis problematisch. „Dies bringt hohe gesundheitliche Risiken mit sich. Es belastet letztendlich alle Betroffenen, wenn keine verlässlichen Informationen vorhanden sind, oder zu spät ankommen,“ sagt Ulli Leiner, der gesundheitspolitische Sprecher der Landtagsgrünen.
Mit einem Gesundheitspass für Asylsuchende könnte im Sinne einer optimalen medizinischen Versorgung eine umfassende Dokumentation von Befunden und Therapiemaßnahmen unterstützt werden, die eine nachhaltige Behandlung sicherstellt.
Die Gesundheitspässe haben nichts zu tun mit der Gesundheitskarte. Es handelt sich um ein mehrseitiges Heft, das einem Impfpass ähnelt. Die Einführung sowie die Nutzung der Pässe ist unbürokratisch und vor allem sehr kostengünstig.
Vorbild ist Rheinland-Pfalz, die sie bereits ausgegeben, nachdem sie im Rahmen der Testphase ausprobiert und evaluiert wurden. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Von den Asylsuchenden wird der Gesundheitspass dankbar angenommen und wertgeschätzt.