Schuleingangsuntersuchung wohnortnah aufrechterhalten
Familien im ländlichen Raum nicht benachteiligen
11. April 2019
Seit knapp fünf Jahren läuft das Pilotprojekt zur Neukonzeption der Schuleingangsuntersuchung (SEU) in sechs bayerischen Landkreisen und Kommunen. Bei dem Gesundheits- und Entwicklungsscreening (GESiK) werden Kinder im Kindergartenalter ein Jahr früher als bisher untersucht. Das Konzept der SEU wurde an den aktuell wissenschaftlichen Stand entwicklungsspezifischer Untersuchungen angepasst und das Pilotprojekt soll bis Mitte 2019 flächendeckend in Bayern eingeführt werden. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Christina Haubrich drängt darauf, dass dabei weiterhin eine wohnortnahe Untersuchung aufrecht erhalten bleiben muss und hat dazu einen entsprechenden Antrag eingereicht. Denn die reformierte Untersuchung soll nun primär an den Gesundheitsämtern stattfinden, was die Söder-Regierung im Gesundheitsausschuss deutlich dargelegt hat. Der Antrag der Landtags-Grünen wurde von der Koalition abgelehnt, mit dem Argument: Die jeweiligen Gesundheitsämter und Landkreise sind für die Bereitstellung von wohnortnahen Untersuchungsräumen zuständig, damit schiebt die Regierung die Organisation auf die Landkreise ab. Die Familien, besonders in Flächenlandkreisen, stehen vor zeitlichen und organisatorischen Herausforderungen. Die Anbindung durch den ÖPNV ist oft schlecht, arbeiten beide Elternteile und/oder gilt es Geschwister zu versorgen ist ein erheblicher Mehraufwand geboten. Mit dem Versuch die Untersuchungen zu zentralisieren, werden nur Kosten für Personal und Räume gespart. Christina Haubrich fordert von der Staatsregierung, die damit verbundenen Konsequenzen für die Familien und ihren Kindern „nicht auf deren Rücken auszutragen“.