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„Brauchen endlich vorausschauende Konzepte zur vierten Welle“
Christina Haubrich zu den Ergebnissen der Ministerpräsidentenkonferenz und zu den Äußerungen des Bayerischen Ministerpräsidenten
10. August 2021
Zur Pressekonferenz nach den Beratungen der Ministerpräsidenten erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Christina Haubrich:
„Die Ergebnisse sind wirklich enttäuschend. Zu Kindern und Schulen heißt es wieder mal nur: das Thema hat hohe Priorität und es soll zwar Präsenzunterricht stattfinden – aber wie das umgesetzt werden kann, dazu wird kein Wort verloren. Dabei wären zum Beispiel PCR-Pooltests an allen Schulformen eine extrem wichtige und gleichzeitig einfache Maßnahme, um die Einrichtungen offen halten zu können. Wir Grüne fordern das schon lang – aber die Bayerische Staatsregierung sträubt sich seit Monaten dagegen. Das Gleiche gilt für innovative Ansätze und Ideen, wie die vierte Welle eingedämmt werden könnte: Abwassermonitoring zum Beispiel, ein Frühwarnsystem, mit dem man regionale Ausbrüche lokalisieren und dadurch schnell reagieren kann, wird ebenfalls mit keiner Silbe erwähnt. Das Problem ist: Söder und Co haben keine vorausschauenden Strategien und Konzepte. Diese braucht es aber, um eine vierte Corona-Welle eindämmen zu können.“
Zum in der Ministerpräsidentenkonferenz angesprochenen Koalitionsstreit in Bayern sagt Christina Haubrich:
„Angesprochen auf den Koalitionsstreit in Bayern, spricht Markus Söder allen Ernstes von ,leichten Irritationen der letzten Tage‘ und spielt damit völlig herunter, dass er einen Vizepräsidenten hat, der ungeimpft ist und damit alle Aufrufe an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen, völlig konterkariert. Dabei wäre gerade hier mehr Überzeugungsarbeit gefragt! Bayern zählt in Sachen Impfquote zu den Schlusslichtern in Deutschland. Gerade vor dem Hintergrund einer möglichen neuen Diskussion „2G – „Zutritt nur noch für Geimpfte und Genesene“ muss sich Markus Söder ernsthaft die Frage stellen, wie eine künftige Regierungsarbeit mit einem Impfverweigerer als Vizeministerpräsidenten funktionieren soll.“