Umfrage: Wenig Rückhalt für Söders „Familiengeld“
Katharina Schulze: CSU-Regierung kann sich von ihrer Pflicht zur Schaffung bedarfsgerechter Kinderbetreuungseinrichtungen nicht freikaufen
23. April 2018
Die Bayerinnen und Bayern sehen in dem von CSU-Ministerpräsident Söder vergangene Woche angekündigten „Familiengeld“ für Eltern von zwei- und dreijährigen Kindern keine echte Unterstützung für Familien. Laut repräsentativer Umfrage des Instituts CIVEY (Folien unten als PDF) wünschen sich 44,5 Prozent der Menschen – darunter über 50 Prozent der Familien mit Kindern – längere Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und mehr Personal. Nur 19,5 Prozent sehen in dem angekündigten „Familiengeld“ eine sinnvolle Entlastungsmaßnahme.
„Mit dem Familiengeld kann sich die CSU-Regierung nicht von ihren eigentlichen Pflichten freikaufen: der Schaffung einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung“, bewertet die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, das Ergebnis. „Söder gibt den Familien in Bayern, was sie nicht brauchen. Eltern wollen flexiblere Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und eine bessere Betreuung. Hier liegt der Schlüssel zum Familienglück in Bayern. Erst wenn die Kinderbetreuung den Elternbedürfnissen entspricht, herrscht echte Wahlfreiheit für die Mütter und Väter. Das CSU-Familiengeld zielt ins Leere. Wir müssen dringend in die Infrastruktur und in die Attraktivität des Erzieherberufs investieren. Dort ist das Geld gut angelegt.“
Flexiblere Kinderbetreuungszeiten wünschen sich laut Umfrage vor allem Menschen in dichter besiedelten Regionen – also in Bayerns Städten und Ballungsräumen.
Die Umfrageergebnisse hier als PDF: Welche Maßnahmen würden die Situation von Familien verbessern?