Bildung | Wissenschaft
Qualität statt Krippengeld
Johannes Becher fordert deutlich mehr Anstrengungen für die Fachkräftegewinnung
17. Oktober 2019
Während die schwarz-orange Koalition heute im Sozialausschuss des Landtags ihr Krippengeld vermarktete, befassten sich die Landtags-Grünen mit den wirklichen Herausforderungen der frühkindlichen Bildung: dem Personalnotstand. „Familien und Alleinerziehende warten mitunter monatelang auf einen Platz für ihre Kinder. Unsere Erzieherinnen und Kita-Leitungen können vielerorts nur die Löcher stopfen, anstatt sich der pädagogischen Weiterentwicklung und den steigenden Anforderungen widmen zu können“, moniert der Sprecher für Frühkindliche Bildung, Johannes Becher.
Bereits heute fehlen rund 7.200 Fachkräfte, bis 2023 wird sich die Zahl auf rund 30.000 erhöhen. „Wir haben einfach kein Personal für die Betreuung aller Kinder. Mit den Beitragszuschüssen verschärft die Söder-Regierung das Problem, denn was bringt die kostengünstige Kita, wenn es nicht genügend Personal gibt“, fragt Johannes Becher und fordert: „Qualität statt Krippengeld!“
Erst wurden im ‚Gute-Kita-Vertrag‘ der vorwiegende Teil der Mittel für Zuschüsse zweckentfremdet. Und jetzt werden mit dem Krippengeld weitere 105 Mio. Euro für Zuschüsse verplant. Johannes Becher sieht das Geld besser in Fachkräfte investiert und fordert, „dass die Hilferufe der Verbände und der Einrichtungen endlich gehört werden und eine Politik umgesetzt wird, die vom Kind her denkt.“
Der Grüne Antrag zum Gute-Kita-Vertrag (Anlage) wurde im Sozialausschuss abgelehnt und das Krippengeld mehrheitlich beschlossen.