Hinhören, hinschauen, handeln: Kinderrechte in Bayern stärken
Katharina Schulze und Johannes Becher präsentieren Antragspaket für besseren Kinderschutz und wollen Kinderrechte in Verfassung schreiben
07. September 2020
Die Landtags-Grünen machen sich stark für besseren Kinderschutz und mehr Kinderrechte in Bayern. „20.000 Fälle von Kindeswohlgefährdung, wie sie 2019 in Bayern registriert wurden, sind 20.000 Fälle zu viel“, unterstrich Fraktionschefin Katharina Schulze bei einer Pressekonferenz am Montag. Ihr Fraktionskollege Johannes Becher, Sprecher für frühkindliche Bildung, will mit einem Zehn-Punkte Programm „den Kinderschutz in Bayern klug weiterentwickeln“. In einem entsprechenden Antragspaket (Anhang), das größtenteils noch im September im Sozialausschuss des Landtags beraten werden soll, fordern die Landtags-Grünen unter anderem, Kinderrechte in der bayerischen Verfassung zu verankern, einen Kinderschutzbeauftragten analog zur gleichlautenden Funktion auf Bundesebene auch im Freistaat zu installieren und eine „Kinder-App“ zu entwickeln, die Betroffenen im Gefährdungsfall den schnellen Hilferuf via Smartphone ermöglicht.
„Wir müssen besser werden im Kinderschutz“, fordert Johannes Becher. Er strebt nach einer „Gesellschaft des Hinhörens, Hinschauens und Handelns“, die Verletzungen des Kinderschutzes wahrnimmt und nicht hinnimmt. Katharina Schulze mahnt, dass in schwierigen Zeiten wie der jetzigen Corona-Pandemie Missstände nochmal verstärkt werden. Kindern seien dann oft die unsichtbaren Leidtragenden. „Wir wollen starke Kinder, die wissen, wo sie Hilfe finden, starke Eltern, die ihrer Erziehungsaufgabe gut nachkommen können, und starke gesellschaftliche Strukturen, die sicherstellen, dass der Freistaat Bayern seiner Fürsorgepflicht für die Kleinsten gerecht wird“, so Katharina Schulze.
Die Pressekonferenz der Landtags-Grünen steht online unter youtu.be/cUWKM7ixCEs zum Abruf bereit.