Bildung | Wissenschaft
Kinderbetreuung unter Corona-Bedingungen gewährleisten
Johannes Becher fordert „Konzept mit Realitätssinn“ für den Umgang mit Schnupfensymptomen in Kitas
16. Juli 2020
Schon leichte Schnupfensymptome führen aktuell dazu, dass Kinder in Bayern von Betreuungsangeboten ausgeschlossen werden. „Das stellt nicht nur die Eltern unvermittelt vor große Probleme, sondern ist vor allem für die Kinder erneut ein immenser Eingriff in ihre Rechte“, erklärt Johannes Becher, Sprecher der Landtags-Grünen für frühkindliche Bildung. Er hält die „De-facto-Betretungsverbote für kleine Schniefnasen“ für völlig überzogen: „Ernsthaft kranke Kinder haben natürlich nichts in einer Kita verloren – ganz unabhängig von Corona. Eine laufende Nase ist für Kinder im Kita-Alter aber nichts Ungewöhnliches und wird spätestens im Herbst quasi eine Alltagserscheinung sein. Mit Corona hat das erstmal nichts zu tun und schon gar nicht darf das zum Ausschluss vom Betreuungsangebot führen.“
Johannes Becher fordert von der schwarz-orangen Staatsregierung mehr Realitätssinn bei den Vorgaben für die bayerischen Betreuungseinrichtungen. „Der Freistaat Sachsen zeigt, dass es möglich ist, den Coronaschutz aufrecht zu halten und gleichzeitig nicht bei jeder kleinen Schnupfennase in Hysterie zu verfallen“, argumentiert Johannes Becher. Er wünscht sich eine Handreichung der bayerischen Staatsregierung für eine familienfreundliche und intelligente Risikoabwägung, die bei Symptomen realistisch differenziert und den Kitas einen „weitgehenden Normalbetrieb unter Corona-Bedingungen“ ermöglicht. Johannes Becher: „Ein angenehmer Nebeneffekt einer vernünftigen Schnupfen-Regelung wäre zudem, dass die Kinderärzte sich wieder auf die tatsächlich kranken Kinder konzentrieren können.“