Startup schafft es 95 % CO2 aus Abgasen zu entfernen
Martin Stümpfig zu Besuch beim Start-up Biogas-Fond
28. April 2023
- Unternehmen: Biogas-Fond GmbH
- Branche: Energiewirtschaft
- Standort: Nördlingen, Landkreis Donau-Ries, Schwaben
- Themen: Das entwickelte Verfahren EMISSION CO2NTROLTM
Unternehmensportrait: Das Start-up Biogas Fonds wurde 2021 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltverschmutzung und die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre sofort und nachhaltig zu reduzieren. Das Verfahren dient der Verwertung von CO₂ und wandelt es in wertvolle Rohstoffe um.
Eine Pilotanlage in Nördlingen schafft es, CO₂ und andere Schadstoffe aus Abgasen zu entfernen und gewinnt dabei wertvolle Rohstoffe. Das patentierte Verfahren soll 2024 auf den Markt kommen. Es wäre eine "Revolution". Gemeinsam mit Hans-Josef Fell hat sich Martin Stümpfig am 12.09.23 auf den Weg gemacht, um ein Bild vor Ort zu bekommen. Seit 2021 existiert das Unternehmen Biogas-Fond und eine erste Pilotanlage läuft störungsfrei seit einem Jahr. Leo van Bree und Franz Josef Philipp erklärten die Details. Das Verfahren dient zur Verwertung von CO₂ und kann grundsätzlich an jeder Abgasquelle eingesetzt werden. Das Verfahren mit dem Namen EMISSION CO2NTROLTM wandelt Abgase wie CO₂ in wertvolle Rohstoffe um. Es handelt sich also um Carbon Capture and Utilization, kurz CCU. Alle gefassten und stationären Abgasquellen sollen mit dem Verfahren behandelt werden können, von der Biogasanlage bis zu großen Industrieunternehmen, wie die Zement-, Stahl- und Chemieindustrie. Seit März 2022 läuft die Pilotanlage an der Biogasanlage eines Landwirts, wenige Kilometer südlich von Nördlingen. Die Anlage lieferte bisher konstante Messergebnisse. Davon konnte sich Martin Stümpfig vor Ort überzeugen. Jetzt steht eine wissenschaftliche, detaillierte Untersuchung an. Die Universität Merseburg wird ein Input/Output-Gutachten mit einer genauen Massebilanz erstellen. Dies soll bis Ende 2023 fertig werden. Wir warten alle sehr gespannt auf die Ergebnisse. Sollten sich die derzeitigen Messergebnisse bestätigen, wäre dies eine Revolution.
Es gibt bereits andere Systeme auf dem Markt, die CO₂ abscheiden können. Meist haben diese Verfahren einen Energiebedarf von über 200 kWh/t CO₂. Die bisherigen Langzeitmessungen bei EMISSION CO2NTROLTM liegen bei <60 kWh/t CO₂ elektrischer Energie. Die Zerlegung von CO₂ ist bedeutend besser als eine Abscheidung. Bei der Zerlegung entstehen Rohstoffe, die wieder Verwendung finden. Bei der Abscheidung müsste das CO₂ z.B. in leere Erdgasfelder unter der Nordsee verpresst werden. Diese CCS-Verfahren sind energieaufwendig und die dauerhafte und sichere Verwahrung des Gases nicht immer gegeben. Die 60 kWh wären auch bedeutend weniger elektrische Energie, als andere Unternehmen für die Herstellung synthetischer Brennstoffe benötigen. Es bleibt also mehr als spannend und ein Blick nach Nördlingen im Jahr 2024 sehr lohnend!