Agri-Photovoltaik: Solarstrom und Kleegras
Martin Stümpfig zu Besuch bei Agro-Photovoltaik-GbR
13. Oktober 2022
- Unternehmen: Agro-Photovoltaik-GbR
- Branche: Energieerzeugung
- Standort: Althegnenberg, Landkreis Fürstenfeldbruck, Oberbayern
- Themen: Wie gehen Landwirtschaft und Energieerzeugung zusammen.
Unternehmensportrait: Die Agro-Photovoltaik-GbR ist Besitzer und Betreiber der 750 kWp-Solaranlage. Die Doppelnutzung (Agri-Photovoltaik) von Ackerflächen für Nahrungsmittelproduktion und Stromgewinnung bietet hohe Flächeneffizienz, bringt Landwirten Mehreinnahmen und trägt mit sauberem Strom zum Klimaschutz bei.
Seit April 2020 ist die Photovoltaik-Anlage in Althegnenberg am Netz. Zwischen den Solarmodulen wird Getreide oder Kleegras angebaut. Unter den Modulen ist ein guter Platz für Himbeersträucher. Der Initiator des Projekts ist der für seine Umweltprojekte mehrfach ausgezeichnete Thomas Rebitzer. Auf der rund 2,2 Hektar großen Ackerfläche sind die Solarmodule im Abstand von 14 Metern errichtet. Im Gegensatz zur sonst üblichen Ost-West-Ausrichtung sind die PV-Module auf einem Nachführsystem nach Süden ausgerichtet und in 2,5 Meter Höhe auf einer drehbaren Welle mit einer Gesamthöhe von 4,4 Metern montiert. Durch Solar-Tracking folgen sie dem Lauf der Sonne. Damit lassen sich 30 % höhere Stromerträge erreichen. Pro Megawatt installierte Leistung werden 2,4 Hektar benötigt. Die Kosten sind jedoch rund 30 % höher als bei herkömmlichen Anlagen, aber durch die Doppelnutzung hat sich die Anlage nach 10 Jahren amortisiert. Um auch beim Ernteertrag ein Maximum zu erzielen, sind die Module senkrecht einstellbar. Landwirte können den Acker bis zu einem halben Meter an die Tragstützen heran maschinell bewirtschaften. Der Bereich unter den PV-Montagesystemen dient dem Artenschutz und teilweise sind auch spezielle Kräuter- und Beerensträucher gepflanzt. Ein rundum gelungenes Projekt. Pionier Thomas Rebitzer ruft ausdrücklich zum Nachbauen auf - er hat absichtlich kein Patent angemeldet. Dem kann ich mich nur anschließen und so ist der Klee, der hier wächst, eindeutig ein Glücksklee für die Landwirtschaft und den Klimaschutz, so Martin Stümpfig.