Standort Bayern: nachhaltig & innovativ

Gut aufgestellt für die Zukunft

Martin Stümpfig zu Besuch bei Bosch in Ansbach

©Foto: Robert Bosch GmbH, Brodswinden/Ansbach

06. Mai 2022

  • Unternehmen:  Robert Bosch GmbH
  • Branche: Automobilzulieferer
  • Standort: Brodswinden, Stadt Ansbach, Mittelfranken
  • Themen: Transformation hin zum digitalen und klimaneutralen Wirtschaften, resilientere und energiesouveräne Industrie, Diversifizierung bei der Chipherstellung

Unternehmensportrait: Bereits seit 1957 ist Bosch mit einem Fertigungsstandort in Ansbach vertreten. Hier werden elektronische Steuergeräte und mechatronische Komponenten für den Bereich Kraftfahrzeugtechnik hergestellt. Heute arbeiten am Standort rund 2 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


 

Der Besuch von Bosch in Brodswinden ist etwas Besonderes für Martin Stümpfig, denn er kennt das Unternehmen bereits aus seiner früheren Tätigkeit im Umweltamt der Stadt Ansbach. Wie erwartet, hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Die Einstiegsschwelle in die Fahrzeugproduktion wird niedriger durch die E-Mobilität. „Bremsen und Lenken wird man aber immer müssen – rund 50 % der hier produzierten Produkte sind Bremssystem-Steuergeräte. Mit den hier produzierten Geräten wird der europäische Markt beliefert,“ so der technische Werkleiter Roger Seemeyer. Als stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des bayerischen Landtags kennt Stümpfig die Herausforderungen, vor der die bayerischen Industrieunternehmen stehen. „Man kann sich gar nicht oft genug vor Ort informieren lassen, Corona hat das lange nicht möglich gemacht, ich bin froh, dass der Austausch mit den Unternehmen jetzt wieder nicht nur über Videokonferenz, sondern auch wieder live möglich ist.“ Angesichts der notwendigen Transformation hin zu digitalem und klimaneutralem Wirtschaften gilt es, harte Strukturbrüche zu vermeiden und Arbeitsplätze in Bayern zu sichern. Die Politik muss diese notwendigen Änderungen durch frühzeitige und optimale staatliche Rahmenbedingungen begleiten. Dafür ist es wichtig mit den Verantwortlichen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Mit Herrn Dr. Welling und Herrn Seemeyer war es ein sehr guter Austausch.

Auch Corona und der Russland-Krieg gegen die Ukraine sind zwei Krisenereignisse, die für den Erhalt von Arbeitsplätzen eine besondere Herausforderung darstellen. Diese haben die Verletzlichkeit und Abhängigkeit unserer Industrie offengelegt: Lieferketten brechen zusammen, Chipmangel führt zu Produktionsstopps, Preise für Öl und Gas explodieren, der stockende Ausbau von Wind und Solar rächt sich. Und unsere Abhängigkeiten in Richtung China müssen wir alle auch überdenken. Diversifizierung ist enorm wichtig. Da ist es gut, dass Bosch eine Milliarde Euro in das neue Werk zur Chipproduktion in Dresden investiert. Beachtlich auch, dass Bosch den jährlich 45 Azubis neben der Ausbildung auf qualitativ hohem Niveau mit dem Ausbildungsvertrag ein Übernahmeversprechen gibt. Besonders interessant ist, wie die Firmengruppe Bosch als eines der ersten global agierenden Industrieunternehmen seit 2020 klimaneutral geworden ist: Eigenerzeugte Erneuerbare Energie ist ein Schlüssel für eine nachhaltige und auch preisstabilere Produktion – zusammen mit einer weiteren Effizienzsteigerung industrieller Prozesse. Lieferketten in demokratischen Staaten sind hier ebenfalls ein Stabilitätsfaktor. Eine resilientere und energiesouveräne Industrie ist deshalb unser politischer Anspruch. „Bei Bosch konnte ich hier bei vielen Punkten einen Haken machen. Das hat mich sehr gefreut“, so Martin Stümpfig.