Mineralwasser aus Franken

Barbara Fuchs zu Besuch bei Franken Brunnen

16. Juni 2022

  • Unternehmen: Franken Brunnen GmbH Co. KG
  • Branche: Lebensmittelindustrie
  • Standort: Neustadt an der Aisch, Mittelfranken
  • Themen: Wasserentnahmerechte, Wasserqualität, Zuckerreduktion in Getränken

Unternehmensportrait: Die Franken Brunnen GmbH & Co. KG beschäftigt 700 Menschen an 7 Standorte und ist mit seinen 19 Marken einer der führenden Mineralbrunnen Deutschlands und regionaler Marktführer bei Getränken in Nordbayern. Das Familienunternehmen Franken Brunnen besteht seit 1932.


 

Zur Lebensmittelwirtschaft gehört auch die Getränkewirtschaft, die etwa 10 Prozent des Umsatzes der Branche generiert. Für uns Grüne ist klar: Die kommerzielle Nutzung von Wasser darf nicht die Versorgung der Haushalte mit Leitungswasser beeinträchtigen, denn diese gehört zur Daseinsvorsorge und hat höchste Priorität. Das Unternehmen verfolgt den Ansatz, dezentral an mehreren Quellen und Standorten geringere Mengen Wasser zu entnehmen, um die Wasservorkommen zu schützen. Wichtig ist dem Unternehmen, dass wasserrechtliche Erlaubnisse weiterhin langfristig und nach fachlichen Kriterien erteilt werden, um Planungssicherheit haben zu können. Die privatwirtschaftliche Nutzung und Vermarktung von Mineralwasser erfordert die Garantie höchster Qualitätsstandards. Es gelangen jedoch zunehmend mehr Schadstoffe in unser Grundwasser. Insbesondere die intensive Düngung landwirtschaftlicher Flächen führt zu höheren Belastungen mit Nitrat. Daher gibt es die gesetzliche Vorgabe, dass Mineralwasser aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Vorkommen, stammen muss. Franken Brunnen setzt bei der Abfüllung stark auf Mehrwegflaschen, sei es PET- oder Glasflaschen. Das Unternehmen hat viel in die Umstellung von Einweg- auf Mehrwegflaschen investiert. Das Pfandsystem funktioniert dabei auch heute für beide Typen einwandfrei. Der Rücklauf klappt so gut, dass heute etwa 99 % der Materialien in die Wiederverwendung (Mehrweg) oder das Recycling (Einweg) gehen. Der Recyclingprozess benötigt allerdings auch große Mengen an Energie, weshalb sich die aktuellen Preisentwicklungen auch hier bemerkbar machen.

Eine Besonderheit der Mineral- und Tafelwasserverordnung ist, dass Mineralwasser direkt aus der Quelle abgefüllt werden muss. Nach der Abfüllung müssen die Flaschen natürlich trotzdem in den Handel und die Gastronomie gelangen. Franken Brunnen hat daher ein eigenes regionales Vermarktungskonzept. Für die Zukunft wollen sie auch hier noch ambitionierter werden: Der Verband Deutscher Mineralbrunnen und die Genossenschaft Deutscher Brunnen, denen auch Franken Brunnen angehört, haben sich selbst das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gesetzt. Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine Umstellung der Produktionsprozesse inklusive des Ausbaus erneuerbarer Energien notwendig, sondern es sind auch im Speziellen klimaneutrale Energieträger für den Transport erforderlich. Hier braucht es vonseiten der Politik klare Zusagen und Planungssicherheit.