Möbel nach Maß

Barbara Fuchs bei der Schreinerei Kießling

09. Mai 2022

  • Unternehmen: Schreinerei Kießling
  • Branche: Handwerk
  • Standort: Fürth, Mittelfranken
  • Themen: Lehre/Meisterprüfung, Frauen in Handwerksberufen, Regionalität, Nachhaltigkeit vs. Wegwerfgesellschaft

Unternehmensportrait: Die Schreinerei Kießling wurde 1999 von ihrer Besitzerin Anette Kießling übernommen. Gemeinsam mit ihren 6 Mitarbeitern fertigt sie maßgeschneiderte Stücke für Privatkunden an.


Im lokalen Handwerk sind persönliche Beratung und die Anpassung an die Wünsche der Kund*innen enorm wichtig. Wer sich Handwerksstücke leistet, möchte hochqualitative und langlebige Produkte bekommen. Die Werkstücke sind auf Jahrzehnte ausgerichtet, jedoch ist es heute immer üblicher, Möbel und andere Gegenstände alle paar Jahre auszutauschen und von billigeren Großhandelsketten zu erwerben. Dies ist nicht nur schlecht für die regionalen Handwerksbetriebe, es ist auch nicht nachhaltig.

Allerdings hat das Handwerk ein großes Nachwuchsproblem, weil es immer weniger Interessent*innen für die Lehrberufe gibt. Daher wurde ausführlich besprochen, wie gerade an allen Schularten früh auf die Schüler*innen zugegangen werden kann, um sie für einen Handwerksberuf zu begeistern. Zudem ist Praxiserfahrung und Weiterbildung, insbesondere auch vor der Meisterprüfung wichtig und sollte stärker unterstützt werden. Das Handwerk spielt eine zentrale Rolle in der regionalen Wertschöpfung und ist damit weniger anfällig bei weltweiten Krisen. Wir müssen schon aufgrund der Einhaltung des Pariser Klimaziels und des dringend notwendigen Ausbaus der Kreislaufwirtschaft viel stärker auf regional agierende Unternehmen setzen. Daher muss auch mehr in die Förderung regionaler Wirtschaftsformen investieren werden, um nachhaltige Branchen und Wirtschaftsstandorte zu sichern.