Nachwachsende Rohstoffe als wesentlicher Baustein einer ökologisch Industrie
Barbara Fuchs zu Besuch bei Südstärke
24. Oktober 2022
- Unternehmen: Südstärke
- Branche: Lebensmittelindustrie
- Standort: Schrobenhausen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Oberbayern
- Themen: Energiepreise, Einsparungen, Transformation
Unternehmensportrait: Südstärke ist ein bayerischer Produzent von Kartoffelstärke. An den zwei Standorten Schrobenhausen und Sünching hat das Unternehmen etwa 260 Beschäftigte und wird von 1.400 regionalen Landwirt*innen versorgt. Insgesamt werden so jährlich knapp 600.000 Tonnen Kartoffeln verarbeitet, was etwa einem Drittel der bayerischen Kartoffelernte entspricht. Das Unternehmen ist genossenschaftlich organisiert, so dass die Vertragslandwirt*innen direkt beteiligt sind.
Ende Oktober besuchten der Parlamentarischen Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Michael Kellner, und die wirtschaftspolitische Sprecherin Barbara Fuchs auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Leon Eckert das Unternehmen Südstärke. Vor Ort lieferte Dr. Stefan Dick, Geschäftsführer, einen Einblick in den Produktionsprozess, sprach über gestiegene Energiepreise und erfolgte Effizienzmaßnahmen. Nach einer Werksbesichtigung drehte sich die Diskussion vordringlich um die Zukunft der Energieversorgung. Das Unternehmen hat bereits durch vielfältige Einsparmaßnahmen wie einem geringeren Trocknungsgrad der Stärke seinen Gasverbrauchs reduziert. Zusätzlich soll der Standort mit Photovoltaikanlagen nachgerüstet werden. Einig waren wir sich alle Beteiligten, dass die 10H-Regel den Ausbau der Windkraft in Bayern behindert und damit die Versorgung der mittelständischen Betriebe gefährdet und endlich abgeschafft gehört, sonst wird Bayern als wichtiger Industriestandort nicht bestehen können. Des Weiteren braucht es eine schnelle Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse, um die Unternehmen in diesem Winter zu entlasten. Auch der Freistaat sollte seine Blockadehaltung überwinden und seinen Teil für eine Entlastung der Industrie beitragen. Anstatt ständig Scheindebatten zu führen, sollte Söder und seine Staatsregierung hier endlich konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen. Kurzfristig könnte das Unternehmen auch teilweise von Gas auf HVO-Diesel und Heizöl umstellen, wofür jedoch eine Zulassung notwendig ist, die geprüft werden muss. Immer häufiger haben Landwirt*innen mit geringeren Ernteerträgen zu kämpfen, was nachhaltig die Rohstoffverfügbarkeit des Unternehmens einschränkt. Dies könnte sich in den kommenden Jahren als ein dauerhaftes Problem herausstellen, weshalb auch die Landwirtschaft sich den Klimaveränderungen anpassen muss, um gegen Extremwetterereignissen und dem zunehmenden Wassermangel besser gerüstet zu sein. Dabei müssen wir die Landwirtschaft ebenso wie die Wirtschaft bei entsprechenden Anpassungsmaßnahmen unterstützen.