Novum: Mineralischer 3D-Druck
Start-up mit nachhaltiger Druckmethode
29. Mai 2022
- Unternehmen: ING3D
- Branche: Start-up
- Standort: Nürnberg, Mittelfranken
- Themen: Gründen in Bayern, Startup-Förderung, Investorensuche, Innovationsförderung
Unternehmensportrait: Das Startup mit seinem Gründer David Manjura hat 2019 ein Patent für mineralischen 3D-Druck eingereicht. Das Verfahren heißt Mineral Direct Laser Sintering (MDLS). Es handelt sich um eine alternative Druckmethode, die statt Kunststoff mineralischen Sand als Ausgangsmaterial verwendet. Dadurch werden Zeit, Energie und Kosten eingespart, außerdem sind die Produkte bis 1.100 Grad Celsius feuerfest. Mit der Methode können sowohl Alltagsgegenstände als auch hochpräzise Maschinenteile oder Luftfilter hergestellt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Sonderanfertigungen von komplexen Maschinenteilen über Dämmmaterial bis hin zu Filtration von Luft oder Abgasen.
Im Rahmen der Startup-Tour besuchten Stephanie Schuhknecht und Barbara Fuchs das junge Startup ING3D in Nürnberg, das eine neue Methode des 3D-Druckens patentiert hat und so eine innovative und umweltfreundliche Alternative zum bisherigen Verfahren auf den Markt bringt. Mit dem Gründer David Manjura und Dr. Maike Müller-Klier, der Geschäftsführerin der IHK in Fürth wurde sich uns über die Chancen und Herausforderungen der Startup-Szene in Bayern unterhalten.
Ein Jahr nach der Patentanmeldung 2019 gewann Herr Manjura mit seiner Idee den Nordbayerischen Businessplan Wettbewerb. Für ihn war das eine sehr große Sache, weil damit Investoren auf ihn aufmerksam wurden. Denn eine große Schwierigkeit im Gründungsprozess ist nach wie vor die Anlauffinanzierung. Verglichen zu anderen Bundesländern sind in Bayern die Förderquoten deutlich geringer. Hat Thüringen eine Quote von 80 Prozent, liegt sie in Bayern gerade einmal bei 50 Prozent. Um unsere Startup-Szene zu stärken, braucht es daher dringend eine leichter zugängliche und ausreichende Förderung. Wir Grüne planen deshalb unter anderem, bundesweit ein Gründungskapital einzuführen, dass Gründer*innen einmalig 25.000 Euro gewährt. Denn die heutigen Startups können der Mittelstand von morgen werden, wenn man ihnen die Chance dafür gewährt und sie bringen nicht nur neue Innovationen und Technologien voran, sie sorgen auch für die Arbeitsplätze und Standorte von morgen.
Investoren sind sehr wichtig, um Startups eine Perspektive zu geben, indem die Finanzierung eine Zeit lang sichergestellt ist. ING3D hat es geschafft, durch Medienberichte und eigene Kontaktinitiativen Investoren zu gewinnen und so die Möglichkeit bekommen, seinen Prototypen weiterzuentwickeln. Aber auch diese Gelder laufen irgendwann aus, sodass das Startup ab nächstem Jahr wieder vor der großen Herausforderung steht, die Anschlussfinanzierung zu sichern, damit der Übergang aus der Erprobungsphase in die professionelle Produktion gelingt. Gerade bei Startups, die neue Innovationen vermarkten wollen, dauert es oft mehrere Jahre, bis sie eine konkurrenzfähige Produktion aufgebaut haben. Hier gibt es noch viel zu tun, um die Unternehmer*innen nachhaltig zu unterstützen.