Qualitativ hochwertige Lebensmittel aus der Region

Barbara Fuchs zu Besuch in der Bäckerei Weinmühle

16. August 2022

  • Unternehmen:  Bäckerei Weinmühle
  • Branche: Lebensmittelhandwerk
  • Standort: Burgfarrnbach, Fürth, Mittelfranken
  • Themen: Herausforderungen der Lebensmittelqualität durch Corona-Folgen und steigende Energie- und Lebensmittelpreise

Unternehmensportrait: Handwerksbäckerei Weinmühle in Fürth ist bereits seit dem 19. Jahrhundert im Ort angesiedelt, damals war es jedoch ausschließlich eine Mühle. Nach einem Brand im Jahr 1920 wurde die Mühle wiederaufgebaut, erst ab etwa 1980 wurde der Betrieb zur Bäckerei erweitert, da die Mühle allein nicht mehr wettbewerbsfähig war. Das neue Geschäft war so erfolgreich, dass Ende der 80er Jahre der Mühlenbetrieb vollständig eingestellt wurde, da er sich einfach nicht mehr rentierte. Der Familienbetrieb beschäftigt neben dem Bäckermeister noch 14 weitere Mitarbeiter*innen in der Backstube und im Laden.


 

Mitte August hat Barbara Fuchs die Familienbäckerei Weinmühle bei sich im Ort besucht. Der Inhaber Albert Wein ist neben Müllermeister auch Bäckermeister. Die Bäckerei ist inzwischen nur noch ein Teil des Geschäfts. Da auch im Bäckerhandwerk der Konkurrenzdruck enorm ist, werden im Laden zusätzlich noch weitere Waren wie Käse, Tee, Gewürze, Getreide, Ölsaaten und Wein verkauft. Nach der Corona-Pandemie möchte die Familie diesen Zweig noch deutlich ausbauen. Die Bäckerei achtet sorgfältig auf die Qualitätsstandards, genau wie bei den Brauereien gibt es auch hier ein Reinheitsgebot. Back- und Fertigmischungen sind tabu, ebenso wie Zusatzstoffe oder Margarine als Butterersatz. Alle Backwaren stammen aus der eigenen Backstube. Seit der Entstehung des Biohandels wurde auch dieser Zweig eingegliedert, sodass heute sowohl Bio- als auch konventionelle Backwaren angeboten werden. Auch wenn während der Pandemie der Laden geöffnet war, ist der Umsatz um fast 75 Prozent zurückgegangen, insbesondere, weil die Gastronomie nicht mehr bestellte. Das zweite Problem sind die steigenden Preise. Nicht nur seit Beginn des Krieges in der Ukraine, bereits vorher haben sich die Preise enorm erhöht. So hat sich der Mehlpreis innerhalb von drei Jahren beinahe verdoppelt, der Preis von Butter inzwischen sogar fast verdreifacht. Insgesamt führt das zu Mehrkosten von mehreren Tausend Euro im Monat. Bei den Bio-Produkten ist der Anstieg im Vergleich deutlich geringer. Zusätzlich belasten die enorm gestiegenen Energiekosten, vor allem beim Gas, weil die Öfen gas-beheizt sind. Letztendlich führt das alles auch zu einem Preisanstieg bei den Backwaren. Zusätzlich zu den beschriebenen Problemen wurde uns mitgegeben, dass die Politik ein europäisches Energienetz mit einem stabilen Strommix aufbauen und eine Reduktion der hohen Abgaben für kleine Handwerksbetriebe veranlassen müsse. Gemeinsam mit effektiven Maßnahmen zur Bekämpfung der Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie seien das die wichtigsten Anliegen.