Solartechnik trifft Kunst
Martin Stümpfig zu Besuch bei Solarkunst Bernd Nestle
01. März 2023
- Unternehmen: Solarkunst Bernd Nestler
- Branche: Kultur- und Kreativwirtschaft
- Standort: München, Oberbayern
- Themen: Verbindung von Solartechnik und Kunst
Unternehmensportrait: Der Glaskünstler Bernd Nestler verbindet Solartechnik und Kunst. Die Kunstwerke von Bernd Nestler sind nicht nur als solche zu bestaunen, sie „arbeiten“ auch. Sie bringen durch die Erzeugung von sauberem Solarstrom einen ökologischen und auch ökonomischen Nutzen. Das ist einzigartig und faszinierend. Die einzelnen Solarzellen werden oben und unten mit Glasscheiben – sogenannten Floatglas – versehen. Die Zwischenräume zwischen den dunkelblauen Solarzellen werden dann farbig gestaltet. Mit Ornamentbahnen gelingt es, eine große Formen- und Farbenvielfalt zu erzeugen.
Kunst und Klimaschutz – geht das zusammen? Dem Glaskünstler Bernd Nestler ist die Verbindung von Solartechnik und Kunst eindrucksvoll gelungen. Der Besuch in seinem Künstleratelier hinterließ bei Martin Stümpfig viele inspirierende Eindrücke. Er hatte die Idee, das Licht nicht nur künstlerisch in seinen Motiven zu zeigen, sondern das Licht auch aktiv mit einzubinden - die Energie des Lichts einzufangen. Solarmodule waren da das ideale Medium. „Es war eine Herausforderung, in eine echte Realisierung hineinzukommen“, so der Künstler, „denn es geht darum, wie man die künstlerische Darstellung mit den technischen Anforderungen kombinieren kann.“ An seinem Anschauungsmodell zeigen sich die Vorteile: Werden die Module von Anfang an integriert, ersetzen sie Isolierung, Schallschutz und Dachziegel, denn die Module werden direkt auf die Dachkonstruktion aufgebracht oder dienen als Fenster, weil sie lichtdurchlässig sind. Dächer und Fassaden werden nicht nur zu farbenfrohen Kunstwerken, sie liefern auch Strom. Herr Nestler hat ein „Patent“ auf seine Idee. Als Beispiel zeigt Bernd Nestler in seinem Münchner Atelier eine Konzeption des Dachs der Autobahnkirche Waidhaus, die er mit Solarpaneelen auf 115 Quadratmetern ausstattete. Der erzeugte Strom könnte die Kirche autark machen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Noch warten diese und viele weitere Entwürfe und Konzeptionen von Bernd Nestler auf ihre Umsetzung. Es bleibt zu wünschen, dass sie auch alsbald umgesetzt werden. Allein die Kirchendächer zusammen hätten schon ein riesiges Potenzial. Aber auch die Fassaden von Bürogebäuden, Atriumdächer von Einkaufszentren, Überdachungen – alles könnte kunstvoll gestaltet werden und dabei Strom produzieren. Das Fazit von Martin Stümpfig: Es gibt tatsächlich aus optischen Gründen kein Dach mehr, welches ungenutzt bleiben muss. Auch nicht aus Gründen des Denkmalschutzes. Die Paneele sind matt, durch die keramische Oberfläche – sie spiegeln daher nicht. Und auch statische Gründe sprechen nicht gegen diese PV-Anlagen. Sie können eine Schneelast bis 420 kg tragen. Mich hat besonders die Vielseitigkeit begeistert. Es ist alles machbar. Das eröffnet für besonders stadtbildprägende Gebäude neue Möglichkeiten, Solarstrom zu nutzen und gleichzeitig das Stadtbild zu verschönern.“