Umwelt, Natur und Klima

Baugenehmigung für Müller-Elmau als später Lohn für G7-Gipfel?

<p>München (24.5.2016/hla). Gibt es einen „tricky deal“ zwischen der CSU-Regierung und dem Elmauer Hotelier Dietmar Müller-Elmau als spätes Dankeschön für die Ausrichtung des G7-Gipfels im Sommer 2015? Recherchen der Grünen Landtagsabgeordneten <strong>Claudia Stamm</strong> und der Vorsitzenden der örtlichen Kreistags-Grünen, <strong>Tessy Lödermann</strong>, legen dies zumindest nahe. </p>

24. Mai 2016

So soll der Bau eines umstrittenen Chaletdorfes gegen alle Bedenken und offenbar mit dem ausdrücklichen Segen des CSU-Ministers Markus Söder nach jahrelanger Diskussion vor Ort nun doch realisiert werden. So lesen Claudia Stamm und Tessy Lödermann jedenfalls die Antwort des örtlichen Landrats auf ihre einschlägige Anfrage. Dort heißt es, dass laut Ministerium das geplante Projekt unter die „Beherbergungsbetriebsausnahme des Landesentwicklungsprogramms LEP“ falle.
 
„Wie im schlechten Film komme ich mir vor", kommentiert Claudia Stamm die überraschende Wendung bei dem Bauprojekt Elmauer Tal und kündigt  eine entsprechende Landtagsanfrage an. „Über Jahre hinweg habe ich in mehreren Telefonaten mit der Regierung von Oberbayern deren fachliche Bedenken gehört. Deswegen muss klar werden, wer hier warum Druck ausübt, um Herrn Müller-Elmau ein weiteres Geschenk zu machen."

Tessy Lödermann erinnert an weitere fragwürdige Entscheidungen für  den prominenten Hotelier: „Bereits die Genehmigung des so genannten Retreats war wahrscheinlich dem Gipfel geschuldet. Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Elmauer Tal für touristische Großprojekte eines Unternehmers ständig Ausnahmen gemacht werden.“

Seit Jahren versucht Hotelier Dietmar Müller-Elmau eine Baugenehmigung für das Alpengut Elmau zu bekommen. Früher sollte dort ein 3-4-Sternehotel entstehen, jetzt ein ganzes Chaletdorf. Bisher scheiterten alle Pläne an der Regierung von Oberbayern als Aufsichtsbehörde. Claudia Stamm: "Für mich ist greifbar, dass Müller-Elmau hier für die Ausrichtung des G7-Gipfels noch einmal belohnt wird. Korrekt ist das nicht.“
 
Das geplante Dorf liegt mit dem Schlosshotel wie eine Enklave im Naturschutzgebiet „Schachen und Reintal“, die Fläche selbst steht jedoch nicht unter Naturschutz.