Umwelt, Natur und Klima

Intelligente und nachhaltige Konzepte für den Alpenraum

<p>„Wir wollen die Seilbahnen moderner machen. Wir haben Seilbahnen, die veraltet sind, wir haben Seilbahnen, mit denen ohne Schnee niemand auf den Berg kommt, wir haben Seilbahnen, da können Kinder nicht befördert werden, jedenfalls nicht vernünftig, und vor allem auch behinderte Menschen. Und für diese Erneuerung der bestehenden Seilbahnen wollen wir weiter Mittel zur Verfügung stellen", so <strong>Ulli Leiner</strong>, tourismuspolitischer Sprecher der Landtags-Grünen.</p>

10. Juni 2016

Seit 2009 wurden aus verschiedenen Förderprogrammen über 23 Millionen Euro in den Ausbau von Beschneiungsanlagen in den bayerischen Alpen und Mittelgebirgen investiertet, davon viele in Skigebieten, in denen die Bergstation nicht mal bei 1.200 Metern liegt. Diese Mittel wollen wir Grüne sinnvoller einsetzen. Denn inzwischen werden fast 1000 Hektar Skipiste in Bayern beschneit. Der Klimawandel schreitet im Alpenraum deutlich schneller voran als im Rest von Bayern, deshalb kann man davon ausgehen, dass auch mit künstlicher Beschneiung der Skitourismus keine 25 bis 30 Jahre mehr erhalten werden kann, wie es CSU und CSU-Regierung immer wieder behaupten.

Da jeder Euro aber nur einmal ausgegeben werden kann, fehlen die Mittel, die jetzt in eine unwirtschaftliche Beschneiung investiert werden, für die Förderung von alternativen Konzepten für die Regionen. Deshalb haben wir einen Antrag eingebracht, in dem eine Neuausrichtung der Seilbahnförderung in Bayern gefordert wird. Zukünftig soll nur noch die Erneuerung von bestehenden Liftanlagen gefördert werden, der Neubau und Beschneiungsanlagen werden ausgeschlossen. Außerdem soll der Fördersatz und die Förderhöchstsumme abgesenkt werden.

Bei der Beratung des Antrags im Plenum des Landtags haben sich CSU und Freie Wähler eindeutig für ein 'Weiter so' in der Förderung ausgesprochen. Es wird zwar immer der Zukunft des Alpentourismus das Wort geredet, aber mit neuen Seilbahnen und Schneekonen erreicht man nur das Gegenteil. Damit der Tourismus in Bayern auch weiterhin erfolgreich bleibt, müssen nachhaltige, naturverträgliche Investitionen getätigt werden. Wir müssen proaktiv den Tourismus an die neuen klimatischen Veränderungen anpassen. In Zukunft wird damit gerechnet müssen, dass im Winter kein Schnee liegt und wir wollen den Menschen, die dann nicht Skifahren können, auch einen attraktiven Urlaub ermöglichen.