Umwelt | Natur
30 Jahre Ende der Teilung Europas – Grünes Band endlich vollenden
Mit einem Dringlichkeitsantrag forderten die Grünen den Landtag auf, das sogenannte „Grüne Band“, den ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost und West, auch in Bayern zu schützen und als Naturmonument auszuweisen
07. November 2019
Mit einem Dringlichkeitsantrag forderten die Grünen den Landtag auf, das sogenannte „Grüne Band“, also den ehemaligen Todesstreifen zwischen Ost und West, der sich zu einem europaweit bedeutenden Biotopverbund entwickelt hat und einen wichtigen Erinnerungsort darstellt, auch in Bayern zu schützen und geeignete Flächen als nationales Naturmonument auszuweisen. Leider fand das Anliegen bei der CSU/FW-Koalition keinen Zuspruch.
Entlang des Eisernen Vorhangs, der von 1945 bis 1989 Europa teilte, konnte sich im Todesstreifen die Natur frei entwickeln, vom Menschen kaum gestört. So entstand ein monumentales zusammenhängendes Band von Lebensräumen. Diese 12.500 km lange europäische Biotopverbundachse geht auch entlang der bayerischen Grenze. Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten fanden hier eine Zuflucht. Daneben erinnert das Grüne Band mit den Resten der Grenzbefestigungsanlagen und den Museen an die menschenverachtende Teilung Europas und an die friedliche Revolution. Wo früher der Todesstreifen die Menschen trennte, verbindet heute das gemeinsame Engagement für die Natur und das Geschichtsbewusstsein.
Bayern kann dazu beitragen dieses Grüne Band zu stärken und diese Lebenslinie zu erweitern, in dem es geeignete Flächen, wie Thüringen, zu einem nationalen Naturmonument ausweist oder als Naturschutzgebiete schützt. Daneben kann es die Erinnerungsorte unterstützen und entwickeln und die naturverträgliche touristische Erschließung fördern.
„30 Jahre nach Beendigung der Teilung Europas wäre es höchste Zeit das „Grüne Band“, das sich vom Todesstreifen zur Lebenslinie verwandelt hat, zu schützen und als einmaligen Lebensraumverbund und Erinnerungsort zu bewahren. Kaum ein Gebiet eignet sich besser als nationales Naturmonument wie das Grüne Band. Auch Bayern steht in der Pflicht diesen symbolträchtig Biotopverbund und diesen wichtigen Erinnerungsort zu erhalten. Es ist schade, dass die CSU/FW-Fraktion dieses europäische Anliegen nicht unterstützt.“ So die denkmalpolitische Sprecherin Dr. Sabine Weigand.