Umwelt | Natur
Bayerns Auwälder besser schützen!
Unsere Auwälder zählen zu den gefährdetsten Lebensräumen Europas. Mit einem Antrag fordern wir die Staatsregierung zu einem besseren Schutz auf.
15. November 2019
Intensiv hat sich die Landtagsfraktion auch wieder mit dem Thema Wald beschäftigt, genauer mit einem besseren Schutz unserer Auwälder und einer Soforthilfe für Privatwaldbesitzer*innen und Kommunen, die vor allem in Franken erheblichen finanziellen Mehraufwand durch die Trockenschäden in ihren Wäldern haben.
Unsere Auwälder zählen zu den gefährdetsten Lebensräumen Europas. Gleichzeitig sind sie aber auch artenreiche Biotope und haben herausragende Bedeutung für das Vorkommen von Vögeln, Amphibien, Pflanzen und Insekten. Viele Auwälder sind leider durch Ausbau und Begradigung der Flüsse von der natürlichen Dynamik, den regelmäßigen Hochwassern, abgetrennt worden. Damit haben sie nicht nur ihre Funktion für den Hochwasserschutz eingebüßt, sondern auch die Artenvielfalt hat darunter gelitten. Durch die Rückverlegung von Deichen könnten diese immer wichtiger werdenden Funktionen wiederhergestellt werden. Wichtig ist auch der Lückenschluss der Auwaldbänder, der für viele am Boden lebende Tiere entscheidend für die Ausbreitung ist.
Nach wie vor fallen Auwälder Infrastrukturprojekten oder Gewerbegebieten zum Opfer. Dem muss durch die Ausweisung von Bannwäldern und Schutzgebieten weitgehend Einhalt geboten werden. Wir fordern daher die Staatsregierung auf, alle Auwälder und flussbegleitenden Wälder als Bannwald auszuweisen, ein Netz an Naturwaldreservaten an allen größeren Flüssen in Bayern zu schaffen, den Lückenschluss unterbrochener Auwälder auf öffentlichen Flächen voranzubringen, sofern keine naturschutzfachlichen Gründe dagegen sprechen, die Funktion der Auwälder beim Hochwasserschutz durch Rückverlegung von Deichen zu stärken und ein eigenes Förderprogramm zur Auenentwicklung für die Kommunen aufzulegen. Mit einem Sofortprogramm für Fränkische Wälder forderte MdL Paul Knoblach die Staatsregierung auf, im Rahmen der vorhandenen Mittel vor allem nordbayerischen Waldbesitzer*innen ausreichende Finanzmittel für klimabedingten erheblichen Mehraufwand bei den Maßnahmen zur Verkehrssicherung zur Verfügung stellen. Denn die aktuellen Waldschäden haben besonders in den nordbayerischen Wäldern eine neue Dimension erreicht. Selbst in naturnahen, bisher als klimastabil geltenden Laubmischwäldern können flächige Schäden beobachtet werden. Die Waldbesitzer*innen erleiden erhebliche finanzielle Verluste durch das Absterben der bisherigen Hauptbaumarten. Hinzu kommen weitere Probleme: Die durch Trockenheit absterbenden Bäume werden zum Sicherheitsrisiko bei der Verkehrssicherung und beim Holzeinschlag, was erhöhte Kosten bedeutet. Abgestorbene Laubbäume, wie große Eichen oder Buchen haben sehr viele dürre Äste im Kronenbereich, die ein großes Sicherheitsrisiko sowohl für Verkehrsteilnehmer*innen als auch für die Waldarbeit darstellen. Da die jeweiligen Eigentümer*innen der betroffenen Waldflächen jedoch entlang ihrer Verkehrswege für die Verkehrssicherheit zuständig sind, kommen hier erhebliche finanzielle Mehrkosten auf sie zu. Die Staatsregierung muss hier mit ausreichend finanziellen Mitteln die kommunalen und privaten Waldeigentümer*innen entlasten