Umwelt | Natur
Studie zum Artensterben belegt dringenden Handlungsbedarf
Patrick Friedl fordert unverzügliche Umsetzung des Artenschutzgesetzes in Bayern
31. Oktober 2019
„Der Rückgang der Insekten ist dramatisch und macht deutlich, wie dringend wir handeln müssen“, mit diesen Worten kommentiert Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz der Landtags-Grünen, die aktuelle Studie der Technischen Universität München zu knapp 300 Wiesen- und Waldstandorten in Deutschland. Wie die Studie zeigt, ging in den vergangenen zehn Jahren die Biomasse in Wiesen um 67 Prozent und in Wäldern um 41 Prozent zurück.
Als Hauptursache für den Artenschwund macht Patrick Friedl den massiven Einsatz von Pestiziden und Ackergiften in der Landwirtschaft aus. Hier müsse ein Umdenken stattfinden. „Käfer, Wildbienen oder Heuschrecken lassen sich nicht so einfach wie Blühstreifen aussäen. Sie brauchen geeignete Lebensräume. Nur wenn wir die letzten artenreichen Wiesen und Wälder schützen und miteinander vernetzen, können wir das Artensterben aufhalten“.
Der geeignete Hebel dafür sei das Artenschutzgesetz, so Patrick Friedl. Dies müsse aber umgesetzt werden. Drei Monate nach Inkrafttreten fehlten noch immer Gewässerrandstreifen, um zusammenhängende Lebensräume zu schaffen und Wiesen zu vernetzen; die Kartierung wertvoller Wiesen wurde sogar ausgesetzt. Auch die Ausweisung artenreicher Naturwälder wird weiter verschleppt und soll erst im Jahr 2023 kommen*. „Die Söder-Regierung hat den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen“, stellt Patrick Friedl fest.