Umwelt | Natur
„Verschwinden der Feldhamster in Bayern symptomatisch für fehlenden Artenschutz“
Patrick Friedl fordert verbindliche Maßnahmen zum Feldhamsterschutz
01. März 2019
„Das Verschwinden der Feldhamster in Bayern steht symptomatisch für den fehlenden Schutz von Arten in der Agrarlandschaft“, liest der naturschutzpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Patrick Friedl, aus der grünen Anfrage „Schutz des Feldhamsters in Bayern“ (Anhang). Seit 1992 ist der Feldhamster über die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt und seit Jahren auf der bayerischen Roten Liste. „Die CSU-Regierung hat damals wie heute den Schutz des Feldhamsters verschlafen und den Verlust von Lebensräumen durch nicht hamstergerechte Bewirtschaftungsweisen hingenommen.“
Die intensivierte Landwirtschaft, der Anbau von Energiepflanzen, die Bodenbearbeitung direkt nach der Ernte, der Einsatz von Bioziden und Düngemitteln und die Flurbereinigung „lassen diese kleinen Bodenbewohner gnadenlos aussterben“, so Patrick Friedl: Das ‚Artenhilfsprogramm Feldhamster‘ von 2003 „ist aufgrund der Freiwilligkeit ein kompletter Flop“. Gerade einmal 19 Bäuerinnen und Bauern mit im Schnitt 49 Hektar konnten im Jahr für den Feldhamsterschutz gewonnen werden. Das sind 0,07 Prozent des Verbreitungsgebietes (67.000 Hektar).
Patrick Friedl fordert verbindliche Maßnahmen wie beispielsweise große Schutzbereiche ohne Gifteinsatz, durchgehende, vernetzte Blühstreifen und Vorgaben zur Fruchtfolge zum Schutz des Feldhamsters. Dies alles müsse finanziert, entschädigt oder staatlich gefördert werden: „Das schwarz-orange Credo im Artenschutz heißt Freiwilligkeit. Diese reicht nicht. Wir brauchen dringend klare Ziele, Leitlinien und Umsetzungsschritte. Sonst ist das Aussterben der Feldhamster und vieler weiterer Arten in Bayern unausweichlich.“