50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald: Sehnsucht nach Nachwuchs

Das 50jährige Jubiläum des Nationalparks Bayerischer Wald sehen die Landtags-Grünen als idealen Anlass, einen dritten Nationalpark in Bayern aus der Taufe zu heben. Mit dem Bayerischen Wald und dem über vier Jahrzehnte alten Nationalpark Berchtesgaden haben wir zwei in jeder Hinsicht vorzeigbare und weithin akzeptierte Großflächennaturschutzgebiete, die sozusagen erwachsen geworden sind. Sie sehnen sich nach Nachwuchs - und mit ihnen unsere bedrohten Tier- und Pflanzenarten, die in Bayern mindestens einen weiteren Rückzugs- und Regenerationsraum brauchen“, betont der Fraktionschef der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann.

Er verweist auf die positive Stimmung in Bayern für einen dritten Nationalpark, den laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 knapp zwei Drittel der Menschen in Bayern befürworten. „Wir haben ein deutlich gestiegenes Umweltbewusstsein in unserem Land und sind in der komfortablen Situation, über mehrere schutzwürdige Habitate zu verfügen“, so Ludwig Hartmann. „Die Söder-Regierung muss deshalb beim stolzen Blick zurück auf 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald ein Auge auch nach vorn richten und die Entwicklung und Ausweisung eines dritten Nationalparks konsequent vorantreiben.“

Ludwig Hartmann verweist in diesem Zusammenhang auch auf das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das den Tier- und Pflanzenschutz in Bayern erheblich vorangebracht habe. „Hier wurde vor allem der Bereich der Landwirtschaft in den Fokus genommen - ein wichtiger, aber nicht der einzige Hebel für besseren Naturschutz“, analysiert Ludwig Hartmann. „Jetzt ist der Freistaat selbst gefragt, Teile seiner eigenen Flächen an die Natur zurückzugeben und dem Leben dort freien Entfaltungsraum zu verschaffen.“

Die Landtags-Grünen „begehen“ das 50jährige Nationalparks-Bestehen im bayerischen Wald am Samstag im eigentlich Wortsinn mit einer „Jubiläumsexkursion“, an der neben Ludwig Hartmann und weiteren Mitgliedern der Fraktion auch hochrangige Vertreter von Naturschutzverbänden sowie die Nationalparkleitung teilnehmen werden. Erkundet wird das geplante Erweiterungsgebiet des Nationalparks rund um die Gemeinde Mauth. Die Exkursion findet „pandemiegerecht“ in mehreren Kleingruppen statt.