Umwelt | Natur
Bayerns Biotope schnellstmöglich erfassen
Patrick Friedl: Neues Naturschutzrecht muss umgesetzt werden
13. Mai 2020
Der Umweltausschuss berät am Donnerstag auf Antrag der Landtags-Grünen über einen aktuellen Bericht (Anhang) des FW-Umweltministeriums zu Biotopkartierungen in Bayern. Für Patrick Friedl, naturschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion, liegt beim Schutz der bayerischen Biotope vieles im Argen: „Ehrliche Bilanzen zum Zustand der Natur in Bayern, wie sie eine Biotopkartierung zu Tage bringen würde, sind bei der Staatsregierung unbeliebt. Der Naturschutz ist FW-Umweltminister Glauber offenbar nicht so wichtig. Das durch das Volksbegehren erneuerte Naturschutzgesetz muss endlich wirksam umgesetzt werden.“
Viele Biotopkartierungen im Freistaat sind laut Bericht des FW-Umweltministeriums völlig veraltet, obwohl eine Aktualisierung alle zehn Jahre vorgesehen ist. Selbst in Landkreisen mit reger Bautätigkeit, wie dem Landkreis München, ist die Kartierung über ein Vierteljahrhundert alt. Bei 31 Landkreisen liegt das Alter der Biotopkartierung bei über 20 Jahren. Von den europaweit seit 1992 geschützten Flachlandmähwiesen sind in vielen Gebieten zwei Drittel inzwischen durch Umbruch in Ackerland oder Intensivierung verschwunden, passiert ist nichts, da sie in 46 Landkreisen noch überhaupt nicht kartiert wurden. Statt geschützte Natur zu bewahren, schaut man lieber weg und riskiert inzwischen ein Vertragsverletzungsverfahren vor dem EuGH.
„Mit dem generellen Stopp aller Biotopkartierungen durch FW-Umweltminister Glauber im Jahr 2019 hat sich die Situation noch einmal verschärft“, analysiert Patrick Friedl. Die Landtags-Grünen fordern die Wiederaufnahme und konsequente Durchführung der bayernweiten Biotopkartierungen ohne Ausnahmen. „Ich will, dass Bayerns Biotope schnellstmöglich erfasst werden“, so Patrick Friedl.