Umwelt | Natur
Sturzflutmanagement: Förderprogramm noch gut gefüllt
Patrick Friedl fordert Gemeinden zur Vorbereitung auf künftige Starkregenereignisse auf - „Gefahrenschwerpunkte entschärfen“
10. August 2020
Patrick Friedl, Sprecher der Landtags-Grünen für Klimaanpassung, fordert Bayerns Gemeinden auf, das zum Jahresende auslaufende Sonderprogramm „Integrale Konzepte zum kommunalen Sturzflut- Risikomanagement" abzurufen und so Vorsorge für kommende Starkregenereignisse infolge der Klimaüberhitzung zu treffen. Laut einer aktuellen Antwort des FW-Umweltministeriums auf eine Anfrage zum Plenum (Anlage) stehen in dem 2017 aufgelegten Förderprogramm noch Mittel in Höhe von jeweils rund 125.000 Euro für insgesamt 35 Kommunen zur Verfügung.
„Der Starkregen der letzten Tage in Südbayern mit teilweiser Überschwemmung und mehrstündiger Sperrung der Autobahn A8 hat verdeutlicht, mit welcher Wucht lokale Extremwetterereignisse heutzutage unvermittelt in unseren Alltag einbrechen können“, so Patrick Friedl mit Blick auf die Jahrhundertniederschlagsmengen am 3. und 4. August. Die Wetterstation Grassau registrierte 173 Liter/Quadratmeter Regen binnen 24 Stunden. „Mit einem guten Sturzflutmanagement können Gemeinden lokale Hochwassergefährdungen simulieren und Gefährdungsschwerpunkte zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen entschärfen“, unterstreicht Patrick Friedl. Beispielhaft nennt er Keller oder Souterrainwohnungen, die vollzulaufen drohen oder Schlammmassen, die sich in tieferen Bereichen sammeln.
Nach Ansicht der Landtags-Grünen muss das Förderprogramm für kommunales Sturzflutmanagement über das Jahresende hinaus verlängert und mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet werden. Patrick Friedl: „Lokale Starkregen- und Sturmereignisse werden aufgrund der Klimaüberhitzung zunehmen. Darauf müssen wir uns in gefährdeten Gemeinden ebenso einstellen, wie auf immer heißere Sommer in unseren eng bebauten Städten. Die Klimafolgenanpassung ist die zentrale Herausforderung, damit gutes Leben in Bayern auch in Zukunft möglich ist.“