Umwelt | Natur
„Dringlichkeit scheint noch nicht richtig angekommen zu sein“
Podiumsdiskussion zur „Digitalen Bayerischen Nachhaltigkeitskonferenz 2021“ – Prof. Harald Lesch: „Ziele sind schnell formuliert, aber dann es verläuft es oft im Sande“
18. Juni 2021
„Die Dringlichkeit, viel intensiver auf allen Ebenen ökologisch zu handeln, scheint noch nicht richtig angekommen zu sein“, mahnt Prof. Harald Lesch bei der Podiumsdiskussion der Landtags-Grünen zur „Digitalen Bayerischen Nachhaltigkeitskonferenz 2021“ am 17. und 18. Juni. Gemeinsam mit Gabriele C. Klug (Grüner Wirtschaftsdialog e.V. und frühere Kämmerin der Stadt Köln), Prof. Dr. Christian Berg, Nachhaltigkeitsforscher und Autor, Jan Lorch (Vaude), Fabia Klein, („Fridays for Future Deutschland") und dem Fraktionsvorsitzenden der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann diskutierte er am Donnerstag über Antworten und Lösungen, wie eine nachhaltige Zukunft gelingt (Moderation: Natalie Amiri).
Harald Lesch: „Ich habe den Eindruck, Ziele werden schnell formuliert - aber dann wabert und wabert es herum, und dann wird Deutschland zum Wüstenland, denn es verläuft im Sande“, so der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist am Donnerstag, 17. Juni, auf die Frage, warum auf Ideen oft keine Taten folgen. Im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl erklärt er: „Ich denke, dass es ganz wichtig wäre, bei der nächsten Bundesregierung das Thema Klima und Energie in ein Ministerium zu bringen. Es kann nicht sein, dass diese Bereiche immer wieder gegeneinander laufen. Es muss klar anerkannt sein: Das Thema Energie ist ein solcher riesiger wirtschaftlicher Faktor, da geht’s um alles! Es geht darum, wie wir unser Klima schützen, es geht aber auch darum, dass wir Hunderttausende von Arbeitsplätzen schaffen.“
Auch der derzeitige Flächenverbrauch war Thema der Runde. Dazu Grünen-Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann: „Wir Grüne sagen ganz klar: Wir müssen auch nachhaltig mit Grund und Boden umgehen. Wir wollen den Flächenverbrauch halbieren im Verhältnis zum Ist-Zustand. Jeder muss sparsam damit umgehen. Denn Grund und Boden ist nicht vermehrbar.“ Wichtig sei es, einen Weg aufzuzeichnen, der die Menschen mitnimmt, „der zeigt, dass die Veränderungen in vielen Bereichen auch etwas Gutes haben. Unser wirtschaftlicher Erfolg in Deutschland war schon immer von Veränderungen geprägt. Und in der Regel ist unsere Volkswirtschaft gestärkt daraus hervorgegangen.“
Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion steht auf der Seite www.nachhaltiges.bayern bereit.