Umwelt | Natur
Bayerns Artenvielfalt nimmt weiter ab
Landtag-Grüne fordern Biodiversitätsrat auf, wirksame Maßnahmen vorzuschlagen
09. Dezember 2022
Vom 7. bis 19. Dezember 2022 findet der Weltnaturgipfel in Montreal statt. Dort wird um Maßnahmen gerungen, wie das weltweite Artenaussterben, neben der Klimaüberhitzung die zweite große Herausforderung für die globale Politik, beendet werden kann.
Das Artenaussterben ist aber nicht nur ein Problem in Afrika oder Brasilien, sondern findet auch bei uns in Bayern statt. Ein Gradmesser für den Erhalt der Artenvielfalt sind die Roten Listen der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Bei den in jüngster Zeit in Bayern herausgegebenen Roten Listen zeigt sich im Vergleich zur Bestandsaufnahme im Jahr 2003 meist eine Verschlechterung. Mehr Arten waren stärker gefährdet. Dies obwohl die Staatsregierung mit ihrer Bayerischen Biodiversitätsstrategie im Jahr 2008 beschlossen hatte, dass der Rückgang der wildlebenden Arten bis 2020 gestoppt und der Anteil der vom Aussterben bedrohten oder stark gefährdeten Arten deutlich verringert werden sollte.
Um die Staatsregierung beim Schutz der Artenvielfalt zu beraten wurde eigens ein bayerischer Biodiversitätsrat aus Expert*innen gebildet, der die bayerische Biodiversitätsstrategie begleiten und die Maßnahmen des Biodiversitätsprogrammes bewerten sollte.
In einem Antrag forderten wir jetzt einen Bericht des Biodiversitätsrates zum Stand der bayerischen Biodiversitätsstrategie und zur Bewertung des bayerischen Biodiversitätsprogrammes. Die Koalition aus CSU/FW lehnte den Antrag im Umweltausschuss ab. Eine ehrliche Analyse über die Wirksamkeit der Strategien und Programme ist wohl nicht erwünscht.
Die aktuellen Roten Listen weisen darauf hin, dass die staatlichen Maßnahmen zur Biodiversität bisher weder die Ziele erreichen noch den Artenschwund in Bayern stoppen.
Bayern gibt zwar viel Geld für den Schutz der Artenvielfalt aus, die Maßnahmen reichen aber ais Sicht der Landtags-Grünen nicht aus, um den Schwund der Arten aufzuhalten. Solange die Hauptursachen für das Artensterben, die intensive Landwirtschaft, der Flächenfraß und die fehlende Dynamik der Bäche und Flüsse nicht angegangen werden, ist keine Trendumkehr beim Verlust der Biodiversität zu erreichen.
Hier geht es zu unseren Anträgen: