Umwelt | Natur
Kommunen gegen Hitze unterstützen – Todesfälle verhindern
Landtags-Grüne wollen Förderprogramm für Hitzeaktionspläne
06. Juli 2022
Die fortschreitende Erdüberhitzung sorgt für immer mehr heiße Tage und lässt auch in Deutschland die Zahl der Hitzetoten steigen*. Besonders ältere und kranke Menschen sind gefährdet. „Es ist oberste Aufgabe der Politik Bürgerinnen und Bürger zu schützen und vorzusorgen“, mahnt Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung der Landtags-Grünen. „Hitzeaktionspläne sind das wichtigste Instrument, das wir haben, um vulnerable Gruppen zu schützen. Hitzeaktionspläne können Leben retten!“
Aktuell verfügt keine bayerische Kommune über einen fertigen Hitzeaktionsplan, so die Auskunft aus dem Gesundheitsministerium nach einem grünen Antrag (Landtags-Beschluss). Am Donnerstag, 7. Juli, ist das Thema im Umweltausschuss im Bayerischen Landtag. „Den Kommunen fehlt Geld, Personal und die unterstützende Hand der Staatsregierung, um tätig zu werden – das muss sich ändern“, fordert Patrick Friedl. „Es braucht eine gesicherte, strukturierte Förderung von Hitzeaktionsplänen, konkrete Ansprechpersonen im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und proaktive Beratung. Die Söder-Regierung muss das Ganze koordinieren, statt die Verantwortung wegzuschieben.“
Bisher ergriffene Maßnahmen wie Informationen auf der LGL-Homepage, Workshops und die Einrichtung der LAGiK (Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit im Klimawandel) seien nur erste Schritte, so Patrick Friedl. „Wir Grüne mahnen seit Jahren, dass wir uns auf die Folgen der Klimakrise einstellen müssen. Doch die schwarz-orange Landesregierung reagiert nur auf politischen und öffentlich Druck. Sie unterstreicht damit nur, dass sie die Gefahren immer noch unterschätzt. Das ist fatal, denn die Hitzewellen nehmen zu. Sie werden länger und heißer.“
*Studie von Robert-Koch-Institut, Deutscher Wetterdienst, Umweltbundesamt zu hitzebedingter Sterblichkeit zwischen 1992 und 2021 https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=225954
Hintergrund: Hitzeaktionspläne beinhalten viele Maßnahmen, um auf kommunaler Ebene auf Hitzeereignisse zu reagieren. Dazu gehört die enge Koordination und Sensibilisierung von allen Betreuungseinrichtungen von Kindern, Älteren, Menschen mit Behinderung und Kranken. Ebenso geht es um die Freihaltung von Frischluftschneisen und wo in den Kommunen begrünt werden muss, damit Kühlungswirkung und Abschattung verbessert werden.
Beispiel für einen Hitzeaktionsplan:
https://www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de/sites/default/files/unit/files/mannheimer_hitzaktionsplan.pdf