Umwelt | Natur
Wie steht´s um Bayerns Biodiversitätsstrategie?
Antrag im Umweltausschuss: Landtags-Grüne fordern Bericht über Aktivitäten von Biodiversitätsrat und Bewertung von Biodiversitätsprogramm
07. Dezember 2022
„In Bayern sterben immer mehr Tiere aus. Die so genannte Rote Liste der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten wächst und die Staatsregierung schafft es einfach nicht, diese Entwicklung aufzuhalten“, kritisiert Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz.
Im Jahr 2008 hatte die damalige Staatsregierung eine Biodiversitätsstrategie beschlossen. Ziel sollte sein, den Rückgang der wildlebenden Arten im Land bis 2020 zu stoppen und den Anteil gefährdeter Arten grundsätzlich zu verringern. Zu diesem Zweck wurde außerdem ein Expert*innen-Rat ins Leben gerufen, der die Strategie und Maßnahmen des Biodiversitätsprogramms kritisch bewerten und begleiten sollte.
Patrick Friedl: „Heute, 14 Jahre später, ist die Situation schlimmer als je zuvor. Die aktuelle Rote Liste aus diesem Jahr zeigt: Im Vergleich zur letzten Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2003 verzeichnen wir im Freistaat sogar eine Verschlechterung der Situation und noch mehr stark gefährdete Arten. Die Maßnahmen der Staatsregierung zeigen kaum Wirkung und wir fragen uns: Wie steht es um die Strategie, die Maßnahmen und was macht der Biodiversitätsrat?“
Um Antworten zu erhalten, haben die Landtags-Grünen einen Antrag mit dem Titel: „Bericht zum Zustand der Biodiversität in Bayern“ eingereicht, der in der kommenden Sitzung des Umweltausschusses im Landtag (Do, 8.12. ab 9.15 Uhr) behandelt wird. Konkret soll die schwarz-orange Staatsregierung über Aktivitäten und Beschlüsse des Biodiversitätsrats berichten und dessen Bewertung von Umsetzung und Wirksamkeit der Maßnahmen des Biodiversitätsprogramms 2030 liefern.
„Ab dieser Woche läuft im kanadischen Montreal die „Weltnaturkonferenz 2022“. Artensterben und damit schwindende Biodiversität bedrohen nicht nur den Regenwald in Brasilien oder Savannen in Afrika. Es findet jeden Tag bei uns vor der Haustür statt und es macht Bayern in jeder Hinsicht ärmer und verwundbarer. Ministerpräsident Söder und seine Regierung müssen unverzüglich aktiv eingreifen und nicht nur wie so oft bloß reden und ankündigen“, so Patrick Friedl.