Umwelt | Natur
Ausbau des Rappenalpbachs
Bericht des Umweltministers nach grünem Antrag
27. Januar 2023
Im Umweltausschuss stellte der Umweltminister die Vorgänge rund um die Zerstörung des Rappenalpbachs im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“ dar. Das hatten die Landtags-Grünen in einem Dringlichkeitsantrages gefordert.
Der Rappenalpbach wurde von der Alpgenossenschaft ohne Genehmigung massiv ausgebaut worden. Dadurch wurden europaweit geschützte Biotope zerstört und dies in einer der am stärksten geschützten Naturschutzflächen Bayerns.
Der Umweltminister sagte im Umweltausschuss: „Der Naturfrevel war kein Versehen“. Die Ausbaggerung eines Wildbachs (Vertiefung bis zu 2,5m) ist keine Unterhaltsmaßnahme und war auch aus Hochwasserschutzsicht verboten. Es wurden nicht wie bisher im Unterhalt üblich die Wiesen vom Bachschotter geräumt, sondern eine Kanalisierung des Bachs vorangetrieben. Konsequenzen wäre ein Bußgeld für diesen Naturfrevel, dazu sind aber die Urteile der Gerichte noch abzuwarten.
Abgeordneten der CSU/FW-Koalition versuchten dieses Verbrechen an der Natur im Ausschuss zu bagatellisieren und sprachen zudem von einer Vorverurteilung der Alpgenossenschaft.
Die Sanierung des Rappenalpbachs soll nun im Frühjahr beginnen. Vertiefungen und Kanalisierung werden rückgängig gemacht und der Wildbach wird soweit es geht, wieder hergestellt.
Die Landtags-Grünen forderten zudem nachdrücklich, dass nun auch vorbeugende Maßnahmen nötig sind, damit solche Umweltfrevel nicht mehr passieren. Leider ging der Umweltminister nicht auf diese Forderung ein. Er blieb eine Antwort schuldig, wie solche Eingriffe in das Tafelsilber des Naturschutzes künftig verhindert werden können. Die Vorsitzende des Umweltausschusses und grüne Abgeordnete Rosi Steinberger mahnte: „Wir haben Managementpläne, in denen steht, was zum Schutz der wertvollsten Naturschutzgebiete in Bayern und zum Erhalt ihrer Arten und Lebensräume zu tun wäre, aber sie werden den Eigentümer- und Bewirtschafter*innen nicht ausreichend vermittelt. Beim aktuell schlechten Zustand der Arten- und Biotopvielfalt in Bayern, wo bei vielen Gruppen über die Hälfte der Arten auf der Roten Liste stehen, können wir uns einen weiteren Verlust aus Unkenntnis oder Sorglosigkeit nicht mehr leisten.“