Umwelt | Natur
„Söder-Regierung sind selbst die eigenen Ziele egal“
Flächenfraß in Bayern steigt weiter – Johannes Becher fordert wirksame Maßnahmen gegen Asphaltierung und Versiegelung
14. Oktober 2024
Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen zum Flächenfraß in Bayern kommentiert Johannes Becher, Erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Landtags-Grünen:
„Wieder zeigt sich schwarz auf weiß, dass der Söder-Regierung selbst die eigenen Ziele egal sind. Ihre Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag, den Flächenfraß in Bayern auf fünf Hektar am Tag zu begrenzen, ist bloß heiße Luft. Söder kümmert sich lieber um schöne Urlaubsfotos vor den Pyramiden von Gizeh als um den Flächenfraß, der in Bayern fruchtbaren Boden zerstört.
Zwölfeinhalb Hektar am Tag sind zu viel! Es ist beruhigend, dass ein Teil davon durch den Ausbau der Photovoltaik entsteht, der meist gut für die Böden ist. Aber gegen die tatsächliche Asphaltierung und Versiegelung wird nichts unternommen. Sie ist in Bayern allein abhängig von der konjunkturellen Entwicklung. Wenn die Wirtschaft wieder anzieht – worauf wir alle bauen – wird der Flächenverbrauch in Bayern ungebremst weitergehen. Das ist besonders fatal für den Hochwasserschutz in Zeiten immer häufigerer Extremwetterereignisse. Der Flächenfraß ist eines der größten Probleme im Kampf gegen Fluten und sogenannte Jahrhunderthochwasser. Denn er sorgt dafür, dass die Wassermassen viel zu schnell in die Flüsse rauschen. Wer die Menschen in Bayern schützen will, muss beim Flächensparen anfangen!“
Die Landtags-Grünen erneuern ihre Forderung nach einer gesetzlich verankerten Höchstgrenze von fünf Hektar am Tag, die im Sinne des Hochwasserschutzes, der Stärkung der Biodiversität und zum Wohle der Wirtschaft und der Landwirtschaft fair zwischen den Kommunen aufgeteilt werden muss.