Verbraucherschutz | Tierschutz

„Der Preis für billiges Fleisch ist hoch“

Gisela Sengl fordert, Arbeits- und Produktionsverhältnisse in den Schlachthöfen zu verändern

18. Juni 2020

„Die Corona-Erkrankungen von Schlachthofarbeiterinnen und -mitarbeitern zeigen die teils untragbaren Arbeitsbedingungen in den Schlachtfabriken überdeutlich“, erklärt die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl, angesichts der zahlreichen Neuinfektionen auch in Bayern. „Wenn in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Tiere geschlachtet werden müssen, unter hohem Zeitdruck und auf engstem Raum, kommen Gesundheit und Arbeitsschutz schnell zu kurz. Der Preis für billiges Fleisch ist hoch.“

Schlachtunternehmen sind dazu oft nur Auftraggebende für Schlachtmengen. Die Einhaltung der Arbeitszeiten oder Wohnstandards liegen in der Verantwortung der Subunternehmen. 2021 soll für Schlachtfabriken und Fleischindustrie mit dieser Praxis Schluss sein. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu transparenteren Arbeitsbedingungen. Doch auch bei den Wohnstandards muss Grundlegendes verbessert werden, manche Unterkünfte sind menschenunwürdig“, so Gisela Sengl. „Alles hängt zusammen: Wir dürfen Menschen, Tiere und Umwelt nicht weiter ausbeuten.“

Die Landtags-Grünen fordern, die Arbeits- und Produktionsverhältnisse in den Schlachthöfen so zu verändern, dass faire Erzeugerpreise und Löhne gezahlt werden und die Arbeitsbedingungen sicher und gesund sind. Gisela Sengl: „Wir müssen das Metzger- und Fleischerhandwerk fördern und die Wertschätzung für Lebensmittel steigern.“


Das grüne Papier „Der hohe Preis für billiges Fleisch – Stellungnahme zu den Problemen in der industriellen Fleischproduktion“ finden sie hier.