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„Eine Frage der Würde“
Dringlichkeitsantrag der Landtags-Grünen fordert Unterstützung von Solo-Selbstständigen - 1.180 Euro pro Monat für Lebensunterhalt
12. Mai 2020
Vom Fitnesstrainer über die freie Journalistin bis zur Fremdenführerin gibt es in Bayern ein Heer von Solo-Selbstständigen. Sie alle leiden wie andere Unternehmerinnen und Unternehmer unter den coronabedingten Einschränkungen bei der Berufsausübung. Wenn es um staatliche Soforthilfen geht, fallen sie allerdings meist hinten runter - und werden angehalten, Arbeitslosengeld II zu beantragen. „Für viele ist das sowohl finanziell als auch mental ein tiefer Fall“, weiß Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen. „Das sind hart arbeitende und oft sehr gut ausgebildete Leute, die in ihren Berufen bis zur Coronakrise erfolgreich waren und jetzt in die Sozialhilfe gedrängt werden.“
Die Landtags-Grünen fordern deshalb sowohl für Solo-Selbstständige als auch für Kleinst- und Kleinunternehmerinnen und -unternehmer in Bayern ein eigenes Soforthilfeprogramm. Damit sollen nicht nur wie bisher laufende Betriebskosten abgedeckt werden, sondern auch der private Lebensunterhalt in Höhe von 1.180 Euro pro Monat. „Wir orientieren uns damit an dem aktuellen pfändungsfreien Existenzminimum“, erläutert Sanne Kurz. „So lange Solo-Selbstständige an ihrer Berufsausübung gehindert sind, müssen wir ihnen mindestens diese Unterstützung gewähren. Das ist eine Frage der Würde.“
Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag der Landtags-Grünen (Anhang) wird am Mittwoch im Plenum aufgerufen.